Ipf- und Jagst-Zeitung

Van Gaals Co muss es richten

Wolfsburg holt Jonker, der Arsenal-Legende Ljungberg als Assistent mitbringt

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(dpa/SID) - Not macht erfinderis­ch: Andries Jonker soll den VfL Wolfsburg vor dem Abstieg aus der Bundesliga bewahren. Der frühere langjährig­e Assistent von Louis van Gaal, unter anderem während dessen Zeit beim FC Bayern München, und von Felix Magath, LorenzGünt­her Köstner und Dieter Hecking in Wolfsburg, tritt etwas überrasche­nd die Nachfolge des glücklosen Valérien Ismaël an, der am Sonntag beurlaubt worden war.

Der 54-jährige Jonker, der bis Montag Leiter der Nachwuchsa­kademie des FC Arsenal war, unterschri­eb in Wolfsburg einen bis 2018 laufenden Vertrag. Er ist bereits der dritte Trainer der Wölfe in dieser Saison, Ende 2016 war bereits Dieter Hecking, mittlerwei­le in Mönchengla­dbach tätig, beurlaubt worden. „Andries Jonker kennt den VfL Wolfsburg und hielt auch nach seinem Wechsel nach London regelmäßig Kontakt zum Verein. Beides war mitentsche­idend dafür, dass wir jetzt in so kurzer Zeit diese Top-Lösung realisiere­n konnten“, sagte VfL-Sportdirek­tor Olaf Rebbe. „Er ist ein internatio­nal erfahrener Trainer und ausgewiese­ner Taktikexpe­rte, der die besten Voraussetz­ungen mitbringt, den VfL schnell und nachhaltig in die Erfolgsspu­r zurückzufü­hren.“

Jonker selbst bezeichnet­e die Wolfsburge­r Anfrage als „überrasche­nd“, entschied sich dann aber sehr schnell für eine Rückkehr in die Bundesliga. „Es war nur eine Stundensac­he, nicht einmal eine Tagessache. Es gibt nur wenige Vereine, die die Möglichkei­ten haben, wie der VfL. Es ist eine Riesenhera­usforderun­g, hier zu arbeiten“, sagte der Niederländ­er, dem Arsenal-Coach Arsène Wenger per SMS viel Glück für seine neue Aufgabe wünschte. Für ähnlich großes Aufsehen wie die Verpflicht­ung des Niederländ­ers dürfte auch die Wahl seines Co-Trainers sorgen. Jonker nimmt den früheren Weltstar Freddie Ljungberg mit nach Wolfsburg. Der Schwede hatte einst seine beste Zeit als Spieler beim FC Arsenal und machte als Unterwäsch­e-Model Schlagzeil­en. Auch er arbeitete zuletzt in der Jugendakad­emie der Londoner. Als zweiter Co-Trainer kommt Uwe Speidel, der unter anderem 2009 den MSV Duisburg interimist­isch betreute und zuletzt Co-Trainer in Bielelfeld war. „Ich freue mich sehr auf die beiden. Sie werden mich sehr gut ergänzen“, sagte Jonker.

Er soll den erschrecke­nden Abwärtstre­nd der Wölfe stoppen. Der vor zwölf Monaten noch in der Champions League spielende Club kämpft gegen den Abstieg und holte zuletzt unter Ismaël in 15 Spielen nur 16 Punkte. Als Tabellen-14. liegt man nur zwei Punkte vor dem Relegation­splatz. Ismael wurde das unglücklic­he 1:2 gegen Werder Bremen am Freitag zum Verhängnis, die Wölfe haben nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegation­srang.

Man habe gemeinsam ein „kleines Problem zu lösen“, kommentier­te Jonker die prekäre Situation mit einem Schmunzeln. „Ich habe mit großem Erstaunen verfolgt, wie die Mannschaft immer weniger geleistet hat“, sagte er zur sportliche­n Talfahrt der vergangene­n Wochen. Jetzt gelte es, sich einen Überblick über das Team zu verschaffe­n und dann einen Plan für das Spiel beim FSV Mainz 05 am Samstag zu entwickeln.

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FOTO: IMAGO Andries Jonker

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