Großkreutz nach Angriff in Klinik
Der Weltmeister wird bei einem nächtlichen Ausflug mit einer Gruppe von Teenagern in Stuttgart angegriffen
(zak) - Kevin Großkreutz, Außenverteidiger von Zweitliga-Spitzenreiter VfB Stuttgart, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag bei einem körperlichen Angriff verletzt worden und befindet sich in einem Stuttgarter Krankenhaus. Dem Fußball-Weltmeister von 2014 gehe es „den Umständen entsprechend gut. Aller Voraussicht nach kann er das Krankenhaus am Mittwoch wieder verlassen“, teilte der VfB mit. Großkreutz werde nach dem Vorfall Anzeige erstatten.
STUTTGART (zak) - Aufregung in Stuttgart: Kevin Großkreutz, Weltmeister und Rechtsverteidiger des Zweitliga-Tabellenführers VfB, befindet sich seit Montagnacht im Krankenhaus. Der 28-Jährige hat von einer Gruppe jugendlicher Angreifer einen Schlag gegen den Kopf erhalten und eine Platzwunde erlitten. Details zu seiner Verletzung wollte der Klub nicht preisgeben. Großkreutz wird laut VfB Anzeige erstatten, es gehe ihm „den Umständen entsprechend gut, aller Voraussicht nach kann er das Krankenhaus am Mittwoch wieder verlassen“. Ob er am Montag im Spitzenspiel in Braunschweig auflaufen kann – beim 2:0 über Kaiserslautern hatte er wegen einer Fußprellung gefehlt –, ist offen.
Großkreutz war in der Rosenmontagsnacht (der VfB hatte am Dienstag trainingsfrei) in Stuttgart ausgegangen, zusammen mit drei Jugendlichen im Alter von 16, 17 und 18 Jahren, wie die „Stuttgarter Nachrichten“berichten. Einer der Teenager soll sein Bruder gewesen sein. Auf dem Wilhelmsplatz trafen die vier gegen 2.15 Uhr auf ein anderes Quartett, vier Jugendliche, die 16, 18 und 19 gewesen sein sollen. Bei einem Streit wurde Großkreutz laut Polizei per Faustschlag attackiert, auch der 16-Jährige aus seiner Gruppe wurde offenbar geschlagen und ließ sich im Krankenhaus versorgen. Die Polizei nahm nach einem Notruf vier Tatverdächtige fest, sie ermittelt wegen Körperverletzung. „Wir haben bisher keine Hinweise auf eine Vorgeschichte oder eine Provokation“, sagte ein Sprecher. Der VfB erklärte, er warte die Ermittlungen der Polizei ab. Laut „Stuttgarter Zeitung“soll Großkreutz zuvor in der Discothek „Perkins Park“am Killesberg bei einer Oberstufenparty gewesen sein.
Für Großkreutz, der in Stuttgart wegen schwankender Leistungen in der Kritik steht und seinen Platz in der Startelf nicht sicher hat, ist es ein weiterer öffentlicher Tiefschlag. Bereits zweimal musste er sich in den vergangenen Jahren für zwei Eskapaden rechtfertigen. Nach dem verlorenen DFB-Pokalfinale 2014 gegen München pinkelte er angetrunken in eine Berliner Hotellobby und musste an seinen damaligen Arbeitgeber Borussia Dortmund 60 000 Euro Geldbuße zahlen. Zwei Monate zuvor hatte er in Köln eine Auseinandersetzung mit einem 34-Jährigen, der Teil einer Gruppe war, ihn offenbar provozierte und als „Zigeuner“beschimpft hatte. Am Ende soll Großkreutz angeblich einen Döner geworfen haben, der Mann zeigte ihn an – zu einer Anklage kam es allerdings nicht.