Maßloser Konsum
Zum Interview „Wir müssen helfen, den globalen Brotkorb zu füllen“mit Carl-Albrecht Bartmer (21.2.):
Die Agrarindustrie steckt in der Klemme. Nicht mal sie kann mehr die katastrophalen Folgen auf Menschen, Tiere, Umwelt und Klima leugnen. Dennoch versucht sie natürlich, ihre Profitinteressen zu wahren. DLG-Präsident Bartmer fordert, dass wir dabei helfen müssen, den „globalen Brotkorb“zu füllen, meint damit aber offenbar die Fleischtöpfe! Er spricht nicht darüber, dass die Hälfte der weltweiten Getreideernte und 80 Prozent der Sojaernte zur Erzeugung von Tierprodukten eingesetzt werden und nicht für das tägliche Brot der Menschheit, in den Wohlstandsländern Unmengen an Nahrungsmitteln weggeworfen und vernichtet werden, riesige Flächen für die Erzeugung von Biosprit belegt werden.
Ohne einen gesundheitsschädigenden, maßlosen Konsum von Tierprodukten in den Wohlstandsländern ließen sich schon heute zehn Millionen Menschen ernähren. Da braucht es kein „Genome Editing“. Massentierhaltung wird übrigens auch nicht besser, wenn man die Ställe auf bisher wenig belastete Gegenden verteilt – nur mit einer Abkehr von der Exportstrategie hin zu regionaler Ernährung mit extensiver Weidehaltung lassen sich die Probleme auf Dauer lösen. Karin Ulich,
Sigmarszell