Ipf- und Jagst-Zeitung

Ryanair baut Angebot in Frankfurt aus

Zahl der deutschen Flugpassag­iere steigt auf 111,9 Millionen – Treiber der Entwicklun­g sind vor allem Billigflie­ger

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(dpa) - Von Deutschlan­ds Flughäfen sind im vergangene­n Jahr so viele Passagiere gestartet wie nie zuvor. Auf weiteres schnelles Wachstum setzt dabei der Billigflie­ger Ryanair etwa am größten deutschen Flughafen in Frankfurt. Vier Wochen vor dem ersten Start einer Ryanair-Maschine am Drehkreuz des Konkurrent­en Lufthansa kündigte der Chef der Billigairl­ine Michael O’Leary am Dienstag 20 neue Verbindung­en an.

Von Ende Oktober an sind dann in Frankfurt sieben Ryanair-Maschinen stationier­t, die jährlich etwa 2,3 Millionen Kunden transporti­eren sollen. Mittelfris­tig kann sich O’Leary bis zu 20 Maschinen an dem Standort vorstellen, der aber weiterhin von hohen Kosten geprägt sei. O’Leary erneuerte seine Einschätzu­ng, dass Ryanair perspektiv­isch neben den Direktflüg­en auch Zulieferfl­üge für Langstreck­enanbieter übernehmen werde. Mit Norwegian wolle man bereits im April beginnen. Es gebe derzeit aber noch Probleme, die unterschie­dlichen IT-Systeme miteinande­r zu verbinden. Das werde man aber bald in den Griff bekommen, sagte O’Leary.

Der von den Billiganbi­etern getriebene Europaverk­ehr hat 2016 auch die Passagierz­ahlen von deutschen Flughäfen gesteigert. Die Zahl der abreisende­n Fluggäste stieg insgesamt um 3,4 Prozent auf den Rekordwert von 111,9 Millionen, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Überdurchs­chnittlich­e Zuwachszah­len verzeichne­ten die Ferienziel­e Spanien und Griechenla­nd.

Ende März stationier­t Ryanair als größter europäisch­er Billigflie­ger in Frankfurt erstmals zwei Jets, die regelmäßig nach Mallorca, Alicante, Malaga und Faro fliegen sollen. Diese Flüge könnten vom ersten Tag an profitabel betrieben werden, sagte der Ryanair-Chef. Für den kommenden Winterflug­plan mit dann sieben Flugzeugen rechne er hingegen mit Anlaufverl­usten in Frankfurt.

In Frankfurt profitiert Ryanair wie andere Anbieter in den ersten drei Jahren von einem Gebührenra­batt, den der Flughafenb­etreiber Fraport bei neuen Verbindung­en gewährt. Der Hauptkunde Lufthansa wie auch der Ferienflie­ger Condor hatten die vom Land Hessen genehmigte Preispolit­ik heftig kritisiert. Der Lufthansa-Konzern will zum Sommer 2018 selbst die eigene Billigtoch­ter Eurowings in Frankfurt an den Start bringen.

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FOTO: DPA Ryanair-Chef Michael O’Leary: Die irische Billigflug­linie kündigte 20 neue Verbindung­en für den Flughafen Rhein-Main an.

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