Grausame Hundekämpfe
Spanische Polizei meldet 34 Festnahmen
– Sie züchteten vierbeinige Kampfmaschinen wie zum Beispiel Pit Bull Terrier. Sie kreuzten die aggressivsten Tiere, pumpten sie sogar noch mit Anabolika auf. Und sie ließen die Hunde dann bei illegalen Kämpfen, den „Fiestas“, in den Ring. Nun gelang es Spaniens Polizei, 34 Mitglieder einer großen Hundekampfmafia festzunehmen, die im ganzen Land aktiv war und sogar eine „nationale Liga“organisiert hatte.
Als die Polizei eine ländliche Finca auf der Kanareninsel Teneriffa stürmte, bot sich den Beamten ein fürchterliches Bild: In einer Art Boxring zerfleischten sich gerade zwei Hunde, Zuschauer feuerten die blutenden Tiere, für die es um Leben und Tod ging, an. In Plastiktüten lagen Kadaver von Hunden, die das Gemetzel nicht überlebt hatten.
Nach den Ermittlungen der Polizei ist bei diesen illegalen Hundekämpfen viel Geld im Spiel: Für die Teilnehmer, die oft Tausende Euro auf den Favoriten der Todeskämpfe setzen. Und für die Züchter, die für ihre erfolgreichsten Hunde, die in der Szene „Champions“genannt werden, fünfstellige Summen verlangen. Unter den Festgenommen, die auf den Kanaren, in Madrid und in Alicante gefasst wurden, sind Kampfveranstalter, Züchter und Hundebesitzer. Auch mindestens ein Tierarzt und ein Polizist gehören zu den Verdächtigen. Insgesamt 230 Kampfhunde wurden beschlagnahmt und Tierschutzorganisationen übergeben, viele der Hunde hatten Wunden und Verletzungen.
Hundekämpfe sind in Spanien wie in den meisten europäischen Ländern verboten. Sie finden daher meist im kriminellen Umfeld und unter strenger Geheimhaltung auf abgelegenem Gelände statt.
Spaniens Polizei und die Tierschützer glauben, dass der im Land verbreitete Diebstahl von Kampfhunden mit den illegalen Wettbewerben in Verbindung steht. Auch die nun zerschlagene Hundekampfmafia hatte sich Nachschub verschafft, indem Hunde aus Tierheimen und von Privatpersonen gestohlen wurden. Die geraubten Tiere wurden dann vor allem als „Sparringspartner“benutzt, um die bisswütigen Wettkampfhunde zu trainieren.