„Johnny Däpp“bringt die Narren in Bewegung
Rund 20 000 Besucher erleben einen bunten, fröhlichen Ellwanger Faschingsumzug
ELLWANGEN - Auch wenn die Wetterprognose für den Dienstag nicht ganz so verheißungsvoll war: Gut und gerne 20 000 Menschen sind es dann doch noch geworden, die den Ellwanger Faschingsumzug erleben wollten. 71 Gruppen gingen an den Start. Sie sorgten bei den Besuchern für viel gute Laune und Taschen voller Süßigkeiten – was gerade bei den kleinen Narren am Straßenrand natürlich von allergrößter Bedeutung war.
Noch bevor Oberbürgermeister Karl Hilsenbek im Auto der Narrenpolizei ums Eck brauste, hatte am Dienstag ein Abschleppwagen den Umzug inoffiziell eröffnet. Ein Autofahrer aus Schwäbisch Hall dürfte in dem Moment seinem Fahrzeug allerdings doch etwas traurig hinterher geschaut haben. Danach ging es dann aber richtig ab... Lollis und Bonbons flogen dabei nicht nur als süße Faschingswurfgeschosse durch die Luft. Die Mitglieder der Narrengruppe Peter Kirsch kamen in diesem Jahr als pinke „Candy“daher und ließen neben Süßigkeiten auch Beine fliegen.
Die Kunst des Kokettierens beherrschte auch die Faschingsgruppe Ellenberg. Gleich eine ganze Lastwagenladung voller rosafarben gekleideter Männer bog ungefähr zur Halbzeit ums Fuchseck. Die Indianer mit ihren schwarzen Flechtzopfperücken winkten aus ihrer rollenden Puder-Rosa-Ranch den Besuchern hinter der Absperrung zu und bliesen Seifenblasen in die Menge. Orientiert hatte sich die Gruppe an dem Film „Der Schuh des Manitu“, eine Parodie der Karl-May-Verfilmungen.
Die Faschingsgruppe Baumann um ihren „Darth Vader“, der dunkle Lord aus dem Film „Krieg der Sterne“, zog indes ganz erhaben durch die Straßen. Mit einem beeindruckenden Nachbau eines Flugobjektes aus dem Film glitten Chewbacca, Prinzessin Leia und einige Sturmtruppler durch die geteilte Menschenmenge. Auch ein kleiner Meister Yoda war mit von der Partie.
Wenn die Guggenmusik ausblieb, ertönte in diesem Jahr der Schlager „Johnny Däpp“– unbestritten der Ellwanger Faschingshit 2017. Sobald der Titel angespielt wurde, mussten die Besucher auf den Boden setzen, um dann beim Refrain kollektiv wieder aufzuspringen.
Was bei den älteren Narren mitunter sehr, sehr gemählich aussah, machte den jungen Zuschauern eine Mordsgaudi. Sie hüpften und sangen ausgelassen mit: „Johnny Däpp, Däpp, Däpp.“