Der Sache zu sicher
Kommissar Dupin – Bretonischer Stolz (ARD, Do., 20.15 Uhr) – Wenn der schöne Pasquale Aleardi alias Kommissar Georges Dupin so an der bretonischen Küste sitzt und nachdenklich über den Atlantik blickt – das hat schon was. Das ist leider aber auch das Einzige, was einen bei der Verfilmung der berühmten Bücherreihe in Begeisterung ausbrechen lassen kann. Denn die Geschichte um eine männliche Leiche, die plötzlich wieder verschwunden ist sowie einen zweiten Toten, ist deutlich zu kompliziert für 90 Minuten. Bis nach Schottland und weit in die Vergangenheit reichen die Ermittlungen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Namen alle ähnlich und kompliziert sind. Wer des Französischen nicht wenigstens ein bisschen mächtig ist, wird einige Schwierigkeiten haben, sie auseinanderzuhalten. Überhaupt das mit der Sprache: Zwar ist die Besetzung, unter anderem Udo Samel, Angela Winkler und Jan Georg Schütte, wirklich top. Aber auch sehr deutsch. Und wenn dann Schütte alias Ermittler Kadeg im Küstenstädchen Concarneau in der Bretagne mit seinem ausgeprägten norddeutschen Dialekt daherkommt, ist das schlicht unpassend. Man könnte auch sagen: blöd. Regisseur Thomas Roth und Drehbuchautor Clemens Murath waren sich offensichtlich sehr sicher, dass nichts dem Erfolg der Kriminalromane von Jean-Luc Bannalec (in Wahrheit der deutsche Verleger Jörg Bong) etwas anhaben kann. Zu sicher.