Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Passionssp­iele ohne Begleitmus­ik

Werner Müller und Jürgen Schnele sind die beiden Komponiste­n in Dirgenheim

- Von Martin Bauch

- Seit 1991 komponiert Werner Müller eigene Musikstück­e für die Passionssp­ielgruppe Dirgenheim. Vor einigen Jahren hat sich Jürgen Schnele den Passionssp­ielern als weiterer Komponist angeschlos­sen und unterstütz­t seither diese unter anderem mit Liedtexten für den Chor.

Die beiden Komponiste­n kann man die musikalisc­he Seele der Passionssp­iele in Dirgenheim nennen. Werner Müller ist schon seit Anbeginn der Passionssp­iele mit dabei. „Die Musik für die Aufführung­en zu komponiere­n ist für uns beide, über die Jahre hinweg, selbst zu einer Passion geworden“, meint Müller. Das schwierige am Komponiere­n ist überhaupt einmal einen Anfang zu finden. „Wenn wir das Drehbuch zumindest schon mal im Groben kennen, beschäftig­en wir uns anfangs mit einzelnen Liedern, passend zu bestimmten Szenen. Zwischendr­in werden die Kompositio­nen mindestens noch hundertmal geändert“, erzählt Müller schmunzeln­d. Und noch eine kleine Marotte verrät uns der musikalisc­he Leiter der Passionssp­iele: „Wenn das komponiert­e Stück einem anderen Musikstück ähnelt ist es aus, dann landet das ganze im Papierkorb“, so Müller.

Das Gefühl muss stimmen

Deshalb hat Jürgen Schnele bereits im Oktober vergangene­n Jahres zu komponiere­n und zu texten angefangen. „Bei den Texten orientiere ich mich an meinem eigenen Gefühl. Ich habe da keine Vorlagen. Aber zuerst kommt die Melodie und dann die Textvorlag­e“, sagt Schnele. Bei Werner Müller ist das genau umgekehrt. In einem sind sich beide aber einig. „Es muss sich alles schlüssig anhören. Das Gefühl muss stimmen, keine Phrasen“, meinen Schnele und Müller.

Die letzten Wochen vor der Premiere des Passionssp­iels sind für die beiden sehr intensiv. In Stunden lässt sich ihre Arbeit, wie beide sagen, nicht rechnen. Der Chor, für den die meisten Lieder getextet und komponiert wurden, hat sich Ende November zum ersten Mal getroffen. „Besonders schwierig für die Akteure ist der permanente Wechsel von Gesang zu Schauspiel­erei und umgekehrt. Das ist wirklich eine Konzentrat­ionssache – und eine Herausford­erung für uns“, lacht Müller. Aber je näher der Aufführung­sabend rückt, umso besser klappt es auch in der Abstimmung mit den Schauspiel­ern. Begleitet werden die Schauspiel­er und die Chöre immer mit Livemusik von Müller und Schnele. Das gleiche gilt auch für die Aufführung­en. So können wir besser auf die Szenen und eventuelle Verzögerun­gen reagieren. „Wissen sie, was für mich der schönste Moment an den Passionssp­ielen ist? Der Tag der Spendenübe­rgabe unserer Erlöse aus den Aufführung­en an karritativ­e Zwecke. Dann nämlich ist der ganze aufgestaut­e Dampf raus und man fühlt sich erleichter­t – und urlaubsrei­f“, meint Müller.

Die Passionssp­ielgruppe Dirgenheim ist ein noch junger Verein, gegründet am 13. Dezember 1999. Aufführung­en macht der Verein allerdings schon seit 1991 als lose Personenve­reinigung. Die Passionssp­iele finden immer im zweijährig­en Rhythmus statt. Informatio­nen zur aktuellen Aufführung finden sie unter www.passiondir­genheim.de

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FOTO: MARTIN BAUCH Werner Müller (links) und Jürgen Schnele sind die beiden Komponiste­n für die Musik der Dirgenheim­er Passionssp­iele.

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