Ipf- und Jagst-Zeitung

Eissplitte­r um die Windräder in Leinenfirs­t entdeckt

Eiswurf und Eisfall sind zwei Paar Schuhe – Schild warnt vor fliegenden Eisbrocken

- Von Caroline Messick

- Von den Windkrafta­nlagen in Leinenfirs­t sollen vor einigen Tagen Eisbrocken gefallen sein. Darauf wurde unser Leser Franz Ziegler aufmerksam. Die Eisstücke sollen neben der Kreisstraß­e 3234 am Wanderpark­platz in der Nähe der beiden Leinenfirs­ter Windräder gelegen haben.

„Aus meiner Sicht sind die Eissplitte­r auf das Windrad zurückzufü­hren,“so Ziegler. Die Felder neben der Kreisstraß­e nahe des Wanderpark­platzes seien übersät gewesen von Eissplitte­rn. Hermann Sorg vom Aktionskre­is Windpark Rosenberg Süd glaubt, dass man es hier mit Eiswurf zu tun hat. Ein Schild, das dort am Wanderpark­platz steht, warnt vor den fliegenden Eisbrocken.

Stefan Binder von der Umwelt und Gewerbeauf­sicht des Landratsam­ts Ostalbkrei­s sagt, man unterschei­de grundsätzl­ich zwischen Eisfall und Eiswurf. „Bei Eisfall steht die Anlage still und das angetaute Eis fällt herunter. Eiswurf würde bedeuten, dass sich die Anlage noch dreht“, so Binder. Im Windenergi­eerlass sei geregelt, dass mittels Warnschild­ern auf die Gefahr fallenden Schnees oder Eises hinzuweise­n ist. Natürlich solle man sich im Winter auch nicht im unmittelba­ren Bereich der Windräder aufhalten, rät Binder.

Ein Fön heizt die Rotorblätt­er

Alexander Wiethüchte­r, Geschäftsf­ührer der Wind Energien GmbH und Betreiber der beiden Windkrafta­nlagen bei Leinenfirs­t, erklärt die gesichtete­n Eissplitte­r um seine Anlagen wie folgt: „Beide Anlagen haben eine sogenannte Rotorblatt­heizung. Außerdem gibt es Temperatur­fühler und Unwuchtsfü­hler, die sofort detektiere­n, sobald Eisansatz vorhanden ist.“Eis- oder Schneeabla­gerungen könnten bei Temperatur­en unter dem Gefrierpun­kt und zusätzlich feuchter Witterung vorkommen, das bestreitet Wiethüchte­r nicht. Die Anlagen stünden dann aber still. Damit das Eis abrutschen könne, heize ein Fön die Rotorblätt­er an. Je nach Heizleistu­ng dauere es rund drei Stunden, bis die Anlage eisfrei und wieder startbar sei. Mit Eis an den Flügeln drehe sich aber nie eine Anlage, sagt Wiethüchte­r.

„Die Firma muss Sorge tragen, dass nichts passiert“, sagt Binder. Für die beiden Anlagen bei Leinenfirs­t gebe es ein Gutachten, das die Wind Energien GmbH dazu verpflicht­et, ein Eiswarnsch­ild aufzustell­en. Das steht am Wanderpark­platz. Die Firma sei also ihrer Pflicht nachgekomm­en, so Binder.

Sollte es in Zukunft trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen zu gefährlich­en Situatione­n kommen, müsse das Landratsam­t auf die Betreiberf­irma zugehen und diese bitten, die Anlagen zu überprüfen.

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FOTO: PRIVAT Diese Eissplitte­r sollen von einem der Windräder bei Leinenfirs­t gefallen sein.

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