Ipf- und Jagst-Zeitung

Viel Spaß mit der toten Tante aus Südamerika

Ellwanger Theatermen­schen spielen zwei Komödien von Curt Goetz – Premiere ist am 16. März

- Von Petra Rapp-Neumann

- Die Theatermen­schen proben für ihre Winterauff­ührung. Zu sehen sind die „Die tote Tante“und „Ingeborg“. Premiere ist am Donnerstag, 16. März, im Forum des Hariolf-Gymansiums.

„Es wurde wieder mal Zeit für Curt Goetz. Sein Wortwitz ist unübertrof­fen“, sagt Inge Hauber. Schon 2008 widmete sich die theaterbeg­eisterte Truppe mit den Goetz-Einaktern „Die Taube in der Hand“und „Der Hund im Hirn“dem Meister geschliffe­ner Dialoge und geistreich­er Gesellscha­ftskritik. Jetzt hat Inge Hauber die Komödien „Die tote Tante“und „Ingeborg“ausgewählt und führt auch Regie.

„Die tote Tante“ist die Urform des Bühnenstüc­ks „Das Haus in Montevideo“von Curt Goetz, das 1951 mit ihm und Ehefrau Valerie von Martens verfilmt wurde. 1963 spielten Heinz Rühmann und Ruth Leuwerik die Hauptrolle­n.

Das schwarze Schaf der Familie ist leider reich

Der sittenstre­nge Professor Traugott Hermann Nägler lebt mit Gattin und zwölf Kindern, die nach Figuren von Richard Wagner benannt sind, in einer spießbürge­rlichen Kleinstadt­idylle. Der Haustyrann fabuliert am liebsten auf Latein: „Numquam“, niemals, sei an seinem stillen Herd Platz für Dirnen wie seine Schwester, das schwarze Schaf der Familie. Pastor Riesling, dargestell­t von Bernd Brasse, platzt mit der Nachricht ins traute Heim, dass Traugotts Schwester Josefine in Südamerika verstorben ist.

Das Erbe ist beachtlich, aber an eine Bedingung geknüpft, die Moralapost­el Traugott in Gewissensk­onflikte stürzt. Matthias Rueß glänzt in dieser Paraderoll­e, die ihm wie auf den Leib geschriebe­n ist. Susan Mangold gibt Ehefrau Marianne, die nicht viel zu sagen hat. Eingeschüc­htert sind auch Näglers Tochter Innocentia und Sohn Parsival, gespielt von Leonie Klugseder und Jakob Hach.

Lars Eberhard ist der heftig sächselnde Heinrich Krafft, der des Professors Töchterlei­n freien will. Agnes Peter macht den Reigen komplett als Haushälter­in Marta: „Tomatensup­pe, welch köstliches Gericht“, schwärmt Brasse vor noch leeren Tellern. Der Text sitzt. Mit der Bühne müssen sich die Theatermen­schen, die bisher im Palais Adelmann geprobt haben, noch vertraut machen.

Um Moral und bedrohte Tugend geht es auch in „Ingeborg.“Die attraktive Ingeborg, gespielt von Ulrike Hach, ist eine Frau zwischen zwei Männern: Dem langweilig­en, aber verlässlic­hen Ehemann und dem charmanten, aber unzuverläs­sigen Liebhaber (Thomas Baßmann und Mike Bolbach). Sie sucht Rat bei ihrer trinkfeste­n Tante Ottilie (Inge Hauber), die das Herz am rechten Fleck hat. Wie die frivole Liebesgesc­hichte endet, weiß nicht einmal Herr Konjunktiv, der Butler (Werner Schindhelm). „Ich habe den Rotstift angesetzt“, sagt Inge Hauber. Zwei Stunden Dialog wären des Guten zu viel, auch wenn’s Curt Goetz ist. So können sich die Zuschauer auf kurzweilig­e Theaterabe­nde freuen. Premiere ist am Donnerstag, 16. März, um 20 Uhr im Foyer des Hariolf-Gymnasiums. Weitere Vorstellun­gen sind am Samstag und Sonntag, 18. und 19. März, jeweils um 20 Uhr. gibt es an der Abendkasse (ab 19 Uhr) für 10 Euro, Schüler 6 Euro.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Zwei Komödien von Curt Goetz studieren die Theatermen­schen derzeit ein. Premiere ist am Donnerstag, 16. März, im Forum des Hariolf-Gymnasiums. Von links Lars Eberhard, Matthias Rueß, Leonie Klugseder, Susan Mangold.
FOTO: THOMAS SIEDLER Zwei Komödien von Curt Goetz studieren die Theatermen­schen derzeit ein. Premiere ist am Donnerstag, 16. März, im Forum des Hariolf-Gymnasiums. Von links Lars Eberhard, Matthias Rueß, Leonie Klugseder, Susan Mangold.

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