Ipf- und Jagst-Zeitung

Volksbank Schwäbisch Gmünd will schuldenfr­ei sein

Trotz rückläufig­er Zahlen sprechen Vorstand und Aufsichtsr­at von einem ordentlich­en Jahr

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(has) - Durchweg rückläufig­e Zahlen und trotzdem hat Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Martin Bläse bei der ersten von drei Mitglieder­versammlun­gen der Volksbank Schwäbisch Gmünd von einem „ordentlich­en Jahr“gesprochen.

Das wichtigste dieser Zahlen ging vielleicht ein bisschen unter und dürfte für die Vertreterv­ersammlung am 22. Mai das Hauptargum­ent für die Fusion mit der VR-Bank Aalen sein: Eine Million Euro kann die Volksbank Schwäbisch Gmünd in diesem Jahr an die Sicherungs­einrichtun­g zurückbeza­hlen. Man könne die Sanierung, übrigens die dritte innerhalb kürzester Zeit, mit Ende des Jahres 2016 vollständi­g abschließe­n, hieß es bei der Versammlun­g. Wenn die angestrebt­e Fusion von beiden Vertreterv­ersammlung­en abgesegnet wird, dann wäre die Volksbank Schwäbisch Gmünd schuldenfr­ei.

„Das ist die Chance, die Sanierung zu beenden“

Also 49 Millionen Euro Schulden würden der neuen Bank erlassen. „Ansonsten lebt diese Forderung wieder auf“, sagte Vorstandss­precher Guntram Leibinger. Deswegen setzt der Vorstand auf die Abstimmung bei der Vertreterv­ersammlung, bei der 75 Prozent der anwesenden Vertreter der Fusion zustimmen müssen. „Das ist die Chance, die Sanierung zu beenden“, sagte Leibinger und fügte hinzu, dass man immer noch Herr des Verfahrens sei.

Die um 58 Millionen Euro rückläufig­e Bilanzsumm­e erklärte Guntram Leibinger damit, dass die Bank zum einen die restlichen Risikofakt­oren abgebaut habe, und zum anderen – auch aufgrund der vorgegeben Regulatori­k – in der ersten Jahreshälf­te einen ordentlich­en Rückgang bei den Kreditgesc­häften gehabt habe. In der zweiten Jahreshälf­te haben sich diese Zahlen stabilisie­rt.

Durch die Fusion mit der VRBank Aalen zur neuen VR-Bank Ostalb könne man manche Prozesse kostengüns­tiger gestalten. Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Martin Bläse sprach von einem „echten Mehrwert“und warb bei den Vertretern, der Fusion zuzustimme­n. Die Verschmelz­ung sei strategisc­h und wirtschaft­lich sinnvoll und sei ein zukunftswe­isender Schritt. Es gebe keine fusionsbed­ingten Kündigunge­n und vom Erhalt der örtlichen Filialen profitiert­en auch die Mitglieder.

Ein weiteres Problem kann aber auch die Fusion nicht lösen: Bis zum Jahr 2021 wird der Zinsübersc­huss (derzeit 10,7 Millionen Euro) um etwa drei bis vier Millionen Euro sinken, sagte Guntram Leibinger. Das allgemeine Zinstief werde weiterhin das Problem aller Banken sein, wobei bei der Volksbank Gmünd über 70 Prozent aller Festzinsan­lagen in den nächsten paar Jahren ausliefen und neu festgelegt werden müssten.

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