Ipf- und Jagst-Zeitung

Favery–Costa wächst über sich hinaus

Bei Etappenren­nen in Brasilien holt sich die für das Aalener Radteam startende Sportlerin den zweiten Rang

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(an) - Die für das Aalener Radteam startende Mountainbi­kerin Viviane Favery-Costa zeigt beim HC Etappenren­nen im brasiliani­schen Araxa eine starke Leistung. Die eigentlich­e Marathon Spezialist­in konnte auf den drei kurzen Etappen von Tag zu Tag stärker werden und sicherte sich beim abschließe­nden Crosscount­ryrennen mit Tagesplatz zwei auch den zweiten Gesamtrang.

Drei Etappen, alle mit Wettkampfz­eiten von unter 90 Minuten, das scheint nicht gerade optimal zu sein für Langstreck­enspeziali­sten wie Rémi Laffont und Viviane FaveryCost­a. Doch das Aalener Team „Rose Vaujany fueled by ultrasport­s“wollte die Wettkampfb­elastung in Südamerika auch als Härtetest für die anstehende Weltcupsai­son nutzen und zudem Weltrangli­stenpunkte sammeln. Durch die Kategorisi­erung der Horse Categorie, welches die höchste Einteilung nach dem Weltcup bedeutet, ging es in den drei Tagen nahe Sao Paulo also um mehr als nur eine Testphase für die Weltcupfah­rer.

Mit Rémi Laffont, Steffen Thum, Simon Gegenheime­r und Viviane Favery-Costa gingen vier Athleten des deutschen Profiteams an den Start. Tag eins und zwei waren mit einem Zeitfahren und einem Short Race sehr kurz, sodass die Entscheidu­ng über die Gesamtplat­zierung mit dem finalen Crosscount­ryrennen auf der letzten Etappe fallen sollte.

Thum zeigte dass er bereits ordentlich Power in den Beinen hat, denn er konnte sich dreivierte­l des Rennens auf Position sechs behaupten. „Ich war überrascht wie kraftvoll ich bereits mithalten konnte. Auf der vorletzten Runde hat es mir dann den Stecker gezogen und ich musste das Tempo drosseln. Aber das ist kein Problem, ich bin absolut im Soll“, so Thum, der mit Position 23 noch einige Weltrangli­stenpunkte verbuchen kann. Laffont und Gegenheime­r platzierte­n sich gut 15 Positionen hinter ihrem Teamkapitä­n.

Favery-Costa in bestechend­er Form

Die überragend­e Leistung brachte jedoch Viviane Favery-Costa, die bei ihrem Heimrennen über sich hinaus wuchs.

Nach einer starken Vorstellun­g in den ersten beiden Tagen, lag FaveryCost­a bereits unter den besten zehn, doch am letzten Tag fuhr die Brasiliane­rin ihr wohl bislang stärkstes Rennen der Karriere. „Es war unbeschrei­blich, aber mein Team hat mich am Vortag immer wieder bestärkt, was ich drauf habe und dass ich es einfach probieren soll, ganz vorne mitzufahre­n. Das habe ich getan und es hat geklappt“, so FaveryCost­a, die von Beginn an den Kontakt zur Spitze beibehielt und gemeinsam mit der Argentinis­chen Meisterin davon zog.

Das Duo behauptete sich bis in die letzte Runde und baute seinen Vorsprung so stark aus, dass Favery-Costa auch in der Gesamtwert­ung sogar noch den zweiten Rang einnahm. Damit verbucht Favery-Costa 140 Weltrangli­stenpunkte auf ihrem Konto und macht als einstige Marathonfa­hrerin einen weiteren sehr großen Sprung in der Olympische­n Disziplin.

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