Ein leidenschaftlicher Tänzer
Bernd Brasse stand dem Tanzsportclub Blau-Rot Ellwangen über 40 Jahre vor
- Nach über 40 Jahren als erster oder zweiter Vorsitzender des Tanzsportclubs Blau-Rot Ellwangen ist Bernd Brasse bei der Hauptversammlung gewürdigt worden. Bei den Wahlen stellte sich der 77-Jährige nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger ist Bernd Soldner (bisher zweiter Vorsitzender), zweite Vorsitzende wurde Uschi Röhler.
Bernd Brasse ist Gründungsmitglied des Tanzsportclubs, der im vergangenen Jahr 40-jähriges Bestehen feiern konnte. Der gebürtige Heidenheimer, der mit seiner Frau Waltraud seit 51 Jahren in Ellwangen wohnt und mit ihr 2016 goldene Hochzeit feierte, gründete den TSC am 26. Juni 1976 gemeinsam mit weiteren Tanzbegeisterten. Von der ersten Stunde an bis 1987 war Brasse Vorsitzender, dann 28 Jahre lang zweiter Vorsitzender, von 2015 bis 2017 abermals erster Vorsitzender.
Eine weitere große Liebe ist das Theater
Bernd Soldner erinnerte an die vielen Aktivitäten des Clubs in früherer Zeit, darunter Bälle mit nationalen und internationalen Meistern in der Ellwanger Stadthalle, Fußballturniere und Fahrradausfahrten. 2002 schloss er sich dem TSV an. „40 Jahre Brasse haben dem Verein gutgetan.“Neben dem Tanzen habe Bernd Brasse eine weitere große Liebe, das Theater, sagte Soldner. Brasse ist bei den Theatermenschen aktiv, seine neueste Rolle ist die des Pastors Riesling in der Komödie „Die tote Tante“, dem Winterstück, das am Samstag und Sonntag, 18. und 19. März, im Hariolf-Gymnasium gespielt wird.
Bürgermeister Volker Grab war gekommen, um „eine Lebensleistung, eine Persönlichkeit unserer Stadt“zu würdigen. Grab erinnerte auch an Brasses Vorstandstätigkeit beim Bund Neudeutschland und sein Engagement um den Erhalt der Burg Niederalfingen. Er beschrieb Brasse als überzeugten Fastnachter, bei den FCV-Prunksitzungen stand er über Jahre in der Bütt. Näher kennengelernt habe er Brasse am Gumpendonnerstag, als dieser als griechischer Philosoph Diogenes mit seinem Fass unterwegs war.
All seine Aufgaben, Wünsche und Ziele habe Bernd Brasse mit sehr viel Herzblut verfolgt, schrieb Maritta Böhme, Breitensportwartin des Tanzsportverbandes Baden-Württemberg, in ihrer Laudatio, die von Schriftführer Markus Krauß vorgetragen wurde. Der Verband ehrte Brasse mit der Ehrennadel in Gold. 40 Jahre einen Verein zu führen, sei enorm, sagte Günther Haas, Vorsitzender des TSV Ellwangen, und ehrte den Ingenieur und ehemaligen Berufsschullehrer mit der TSV-Leistungsnadel. Brigitte Rühl von der Tanzschule Rühl dankte für die gemeinsamen tollen Veranstaltungen.
„40 Jahre Brasse Bernd, ich finde, das war klasse, Bernd“, gratulierte Kassierer Peter Vetter. Sportkreisvorsitzender Manfred Pawlita lobte Brasse als Vordenker und sprach die Weitsicht und das offene Ohr des Geehrten an: „Man muss ein bisschen über dem Parkett schweben.“Es sei längst bewiesen, dass man durch Tanzen jung bleibe. Vom Württembergischen Landessportbund gab’s die Ehrennadel in Silber.
Er sei völlig geplättet, zeigte sich Brasse überrascht und versprach, er werde sein Mundwerk und das Tanzen beibehalten: „So geehrt wurde ich überhaupt noch nie.“Sprach’s, und stimmte das Lied der Mittwochsgruppe an: „Wenn alle Brünnlein fließen.“