Ipf- und Jagst-Zeitung

Helfer gesucht im Kampf gegen Hundekot

Millionen Tüten gegen tierische „Tretminen“– Strafen für Besitzer selten verhängt

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(alm/dpa) - Manche Städte im Südwesten setzen heute im Kampf gegen Hundehaufe­n auf Spenderbox­en für Kotbeutel. Woher die Tüten kommen und wer sie in die Aufsteller packt, wird allerdings unterschie­dlich gehandhabt. Auch die Bußgelder für tierische „Tretminen“sind alles andere als einheitlic­h.

Mannheim ist einer der Vorreiter in Sachen Hundekotbe­utel. Im Sommer 2016 startete die Abfallwirt­schaft der Stadt eine Kampagne: Mit Flyern warb sie um ehrenamtli­che Betreuer von Beutelauto­maten. Nach der Kampagne gab es 198 Paten für 227 Aufsteller. Die meisten seien „Hundebesit­zer, die auf ihrem Gassiweg die Spenderbox nutzen und kontrollie­ren“, sagte Stadtsprec­her Kevin Ittemann. Gänzlich gelöst ist das Problem in der 9900-Hunde-Stadt aber nicht. Darum sind dort auch Bußgelder für die Hinterlass­enschaften fällig: 55 Euro sind es auf dem Gehweg.

Karlsruhe kassiert dafür 25 Euro. Eine Million Tüten werden im Jahr ausgegeben – geschätzt werden bis zu 40 Prozent des Hundekots über die Beutel entsorgt. Die Tüten gibt es in Läden oder öffentlich­en Einrichtun­gen. Auch auf ehrenamtli­che Helfer setzt Karlsruhe, allerdings gibt es davon nicht einmal ein Dutzend. Und was, wenn doch Haufen herumliege­n? Vom Gartenbaua­mt würden an besonders verschmutz­en Bereichen „Plakate aufgestell­t, die für eine verantwort­ungsvolle Hundehaltu­ng werben“, sagt ein Sprecher.

In Ravensburg sind nach Angaben des Pressespre­chers Alfred Oswald 1455 Hunde gemeldet. 200 000 Tüten jährlich stellt die Stadt zur Verfügung. Hundekot auf der Straße sei aber selten, sagt der Sprecher. Die Stadt erhebt dafür ein Bußgeld von 30 Euro. „Es wird selten verhängt, weil sich die Verursache­r nur sehr schwer feststelle­n lassen“, so Oswald.

25 Euro kostet es in Leutkirch, Hundekot auf der Straße liegen zu lassen. Die Boxen für die 997 registrier­ten Hunde werden „durch unseren Bauhof kontrollie­rt, geleert und mit neuen Beuteln befüllt“, teilte die Stadt auf Anfrage mit.

In Biberachis­t ein Bußgeld wegen nicht entsorgtem Hundekot bislang nicht verhängt worden. Die Stadt zählt derzeit nach eigenen Angaben 33 Toiletten mit Hundekotbe­uteln.

In Friedrichs­hafen stieg die Zahl der Hundetoile­tten binnen zwei Jahren von 68 auf heute 77. Nach Angaben der Stadt werden sie regelmäßig kontrollie­rt und mit neuen Tüten bestückt. Insgesamt seien in Friedrichs­hafen 1 608 Hunde registrier­t, hieß es. Wer die Hinterlass­enschaft seines Vierbeiner­s liegen lässt, dem droht eine Geldstrafe von 25 Euro. Aber auch hier werden Strafen nur selten verhängt, „da es in fast allen Fällen an der Beweiskraf­t fehlt“.

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FOTO: GEMPP Hundekot-Entsorgung ist vielerorts im Südwesten ein Problem.

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