Ellwangen wird inklusiver
„Vielfalt (er)leben. Ellwangen inklusiv“blickt auf Erfolge und in die Zukunft
(fwi) - Drei Jahre lang hat sich das Projekt „Vielfalt (er)leben“dafür stark gemacht, Menschen mit Behinderung besser in den Alltag einzubinden. Dazu gehörte vor allem, ihnen die Teilnahme an kulturellen Angeboten zu ermöglichen und eigenes Engagement zu fördern. Zum Ende des Projekts haben die Mitwirkenden im Jenningenheim die Erfolge von „Vielfalt (er)leben“präsentiert und ihre Wünsche für die Zukunft geäußert.
In ihren Ansprachen betonten Markus Mengemann von Caritas Ost-Württemberg, René Gründer von der Dualen Hochschule Heidenheim sowie Diakon Siegfried Herrmann, dass mit dem Abschluss des Projekts die eigentliche Arbeit erst anfange. Die Herausforderung bestehe darin, die Kontakte und Neuerungen zu verfestigen. Gründer hob besonders den Wunsch der gehandicapten Menschen hervor, ohne Probleme am kulturellen Leben Ellwangens teilnehmen zu können.
Im April 2015 ist das Projekt aus der Taufe gehoben worden. Menschen mit Behinderung sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Seelsorge, Mitglieder aus dem Pastoralteam, dem Caritasausschuss und den Ellwanger Kirchengemeinden schlossen sich dafür zu Arbeitskreisen zusammen. Seinen Ursprung hat das Projekt im sogenannten „Inklusionscheck“. Daran erinnerte Anita Beck, die regionale Projektleiterin der Caritas Ost- Württemberg. 2014 wurden von der Dualen Hochschule Heidenheim Menschen mit Behinderung in Ellwangen befragt. Das Ergebnis war eindeutig: Obwohl ihnen viel Offenheit entgegengebracht wurde, fehle es an einer selbstverständlichen Inklusion.
Die Arbeitskreise suchten nach Möglichkeiten, Barrieren abzubauen. Angesetzt wurde vor allem in den Kirchen. Gottesdienste wurden von Menschen mit Behinderung mitgestaltet. Sie brachten sich bei Festen ein. Was es heißt, mit einer Behinderung in Ellwangen unterwegs zu sein, erfuhren die Ministrantinnen und Ministranten, die mit den Bewohnern der „BadgassenWG“die Innenstadt auf ihre Barrierefreiheit testeten. Von ihren Erfahrungen berichteten sie in Gottesdiensten. Die Arbeitskreise organisierten Fahrdienste zu kulturellen Veranstaltungen, barrierefreie Zugänge und eine leicht verständliche Sprache bei Vorträgen.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom „Oasentreff“. Unter der Leitung von Seelsorgerin Irmgard Wiest und Andrea Batz gab die Gruppe Lieder wie „Hier ist ein Mensch“zum Besten. Durch das Programm führten Kati Schweizer und Kerstin Manz vom Impro-Theater Stuttgart. Die „BadgassenWGler“sangen „I am what I am“und zeigten in kleinen Sketchen, was es heißt, im Alltag mit einer Behinderung zu leben.