Italienischer Grunge findet nur wenig Gehör
One Eyed Jack und Logan Laugelli eröffnen Deutschlandtour in Ellwangen
(fwi) - Den weiten Weg aus Italien haben die Band One Eyed Jack zusammen mit Logan Laugelli auf sich genommen. Ihre kleine Deutschlandtour eröffneten die Italiener zum ersten Mal in Ellwangen. Mit im Gepäck hatten sie ihren italienischen Grunge, dessen Klangfarben an den „Seattle-Sound“der 1990er Jahre erinnern.
Seit 2014 spielt die Band One Eyed Jack zusammen, erzählt Daniele Amighitti. Er selbst ist der Liedsänger und Gitarrist der Gruppe. In den letzten zwei Jahren hatten One Eyed Jack einige Auftritte in Deutschland. Mit Schlagzeug, E-Gitarre und Bass begeisterten sie unter anderem Zuhörer in Düsseldorf und Chemnitz. So oft es geht trifft sich die Band, um zusammen zu musizieren, denn hauptberuflich sind die drei noch keine Musiker. „Aber wir arbeiten daran, dass sich das ändert“, lacht Amighitti, der mit einer Stiftung vegane Ernährung fördert.
Logan Laugelli begleitet die Grunge-Band als Solokünstler. Mit seiner E-Gitarre bewaffnet eröffnete er das Konzert mit überwiegend italienischen Liedern aus den Bereichen Pop und Indie-Rock.
Bevor One Eyed Jack die Bühne für sich einnahmen, spielten sie ein paar Lieder mit Logan Laugelli zusammen. Dabei bekam das Publikum nicht nur einen vagen Vorgeschmack auf das Programm der dreiköpfigen Italoband, das sich anschloss. Laugelli faszinierte ebenso mit seiner anderen Seite: Der Musiker, der vorwiegend ruhige Musik präsentiert hatte, sprang als Liedsänger der fusionierten Band wild über die Bühne. Binnen Sekunden waren die Zuhörer im Bann von Laugelli und One Eyed Jack gefangen.
Im zweiten Teil des Konzerts brachten One Eyed Jack um Liedsänger Daniele Amighitti ihren italienischen Grunge zum Besten. Vor allem Amighitti bewies mit einer unverkennbaren Stimme ein besonderes Talent als Sänger. Mit schmetterndem Schlagzeug und lautem Bass vertonten One Eyed Jack die Vereinigung von Heavy Metal, Hardrock und Punkrock. Mit Liedern wie „What are you getting high on“ließen sie Erinnerungen an Nirvana und Pearl Jam erwachen und rissen das Publikum beim Pogo, im wahrsten Sinne des Wortes, mit.
Um durch Bewegung seiner Leidenschaft für den italienischen Grunge Ausdruck zu verleihen, bot das Juze an diesem Abend genügend Platz, wie die pädagogischen Mitarbeiter Constantin Toth und Maximilian Andre bedauern. Die Besucherzahl fiel an diesem Abend gering aus.
Trotzdem schafften es die Italiener ihre gute Stimmung auf das Publikum zu übertragen. Auch eine Zugabe war nicht ausreichend und nach weiteren Liedern war der Wunsch der Zuhörer noch nicht gestillt.