Patrizius und Pferde haben eine lange Tradition
Katholische Kirchengemeinde Hohenstadt feiert Fest des Schutzpatrons mit einer Reitersegnung
- Am Sonntag haben wieder unzählige Besucher am Patriziusfest mit Gottesdienst und Reitersegnung teilgenommen. Rund 40 Reiterinnen und Reiter wirkten mit ihren Pferden mit. Auch nach 365 Jahren in ununterbrochener Reihenfolge ist die Wallfahrt zum heiligen Patrizius nach Hohenstadt für viele Pilger ein ehrliches und auf ihrem christlichen Glauben basierendes Anliegen.
Das Hochamt zelebrierte Pfarrer Jens Bartsch vom Landpastoral Schönenberg. Eine Predigt über das Wallfahrtsfest des heiligen Patrizius, welches in diesem Jahr im Zeichen von Pater Philipp Jeningen stehe, sei gar nicht so einfach, da die Menschen in der Region doch schon vieles über beide wüssten, sagte er. Beide hätten sich jedoch nie entmutigen lassen und gewusst, was die Menschen ihrer Zeit gebraucht haben, um zu Christus zu finden. Über das, was die Menschen heute brauchen, würden wir die Antworten im Evangelium finden. Dieses sei eine lebendige Quelle, vor allem in einer Zeit, wo alles andere wichtiger sei als der Glaube. Sowohl der Heilige Patrizius als auch Pater Philipp Jeningen hätten auch Träume gehabt und Träume seien auch eine Möglichkeit, mit Gott in Verbindung zu kommen, sagte Pfarrer Bartsch. Pater Jeningen habe ursprünglich nach Indien wollen und sei dann doch einen anderen Weg gegangen und in der Region geblieben. Auch wir müssten heute bereit sein, neue, lebendige Wege zu gehen, schloss Bartsch seine Predigt.
Musikalisch bereicherte der neu gegründete Projektchor mit Sängerinnen und Sängern aus Hohenstadt unter der Leitung von Sybille Balle den Wallfahrtsgottesdienst, wobei sie unter anderem mit Liedern aus der Kirchberger Messe von Lorenz Maierhöfer ihr gelungenes Debüt gaben. Sonja Fick begleitete den Projektchor an der Orgel.
Die Reitersegnung nahm Pfarradministrator Ludwik Heller vor. Er erinnerte daran, dass nur mit Gottes Hilfe die ganze Natur bestehen könne. Er habe uns aber die Verantwortung dafür mitübertragen. Zur Natur gehörten auch die Tiere, die es zu segnen gebe. Tiere, darunter auch die Pferde seien manchmal klüger und treuer als die Menschen, sagte er. Deswegen könnten wir viel von den Tieren lernen. Musikalisch umrahmte der Musikverein Hohenstadt unter der Leitung von Christine Kraus die Reitersegnung.
Nach dem Hochamt und der Reitersegnung herrschte im Fruchtkasten und im aufgestellten Zelt ein dichtes Gedränge. Die Besucher genossen nach den geistlichen Impulsen auch die leiblichen Genüsse, die wie jedes Jahr von unzähligen fleißigen Helfern im Hintergrund zubereitet wurden. Auch die Tombola im Sidonienstift fand regen Zuspruch.