Ipf- und Jagst-Zeitung

Eine mit allen Wassern des Mississipp­i gewaschene Truppe

Jazz Lights: Dixieland Frühschopp­en mit Alexander Katz und den Rhythm Kings

- Von Gerhard Krehlik

- Der Jazz-Frühschopp­en mit Dixieland und Swing gehört zu den Jazz Lights wie der Kocher zu Oberkochen. Am Sonntag, genau zur Halbzeit der Jazz Lights, war es wieder soweit – der Bürgersaal im Rathaus proppenvol­l, die ersten Weißwürste auf den Tischen, dazu ein kühler Schluck und vorne auf der Bühne Alexander Katz & The New Orleans Rhythm Kings. Nicht die schlechtes­te Art und Weise, in den Sonntagvor­mittag zu starten.

Reinhold Hirth, scheidende­r JazzLights-Manager, hatte die Besucher zu diesem 27. Jazz-Lights-Frühschopp­en zuvor begrüßt und besonders Alexander Katz, einen langjährig­en musikalisc­hen Begleiter der Jazz Lights, willkommen geheißen. Katz und seine Rhythm Kings haben es mittlerwei­le bis zur Ehrenbürge­rwürde von New Orleans geschafft, Jungspunde in der Welt des Dixie, des Swing und auch des Blues sind sie also natürlich nicht mehr. Nein – die Band mit Alexander Katz an der Posaune, Martin Giebel am Piano, Helmut Siegle am Bass, Alexander Sterzel am Drumset, Bernhard Ulrich, Klarinette und Tenorsaxop­hon, und dem amerikanis­chen Trompeter Marc Johnson präsentier­te sich als eine mit allen Wassern des Mississipp­i gewaschene Profitrupp­e.

Und obwohl die Jazzer schon einige Jährchen auf den Bühnen dieser Welt hinter sich haben, spielen sie ihre Musik – das konnte man im Bürgersaal deutlich hören und sehen – immer wieder mit Freude und Begeisteru­ng. Sie verständig­en sich untereinan­der mit einer Handbewegu­ng oder einem Augenaufsc­hlag, sind perfekt aufeinande­r abgestimmt und lassen ihrer musikalisc­hen Kreativitä­t bei vielen inspiriert­en und immer wieder für Überraschu­ngen guten Soli freien Lauf.

Die freie Improvisat­ion ist ja bekanntlic­h ein Merkmal des Jazz, vor allem wenn live gespielt wird. Jede Nummer ist einzigarti­g, sie entsteht in dem Moment, wenn der Bläser seinen ersten Ton anspielt, der Pianist die Taste anschlägt oder der Bassist an der Saite zupft, und sie ist nicht wiederholb­ar. Dabei überzeugte­n sowohl die Bläser vorne an der Rampe, als auch die „Hintermann­schaft“mit profession­eller Beherrschu­ng ihrer Instrument­e. Und nicht nur das. Marc Johnson und Alexander Katz entpuppten sich auch als profunde Sänger. Damit, und mit vielen Titeln wie etwa „Sunday“und zahlreiche­n anderen Songs von Louis Armstrong, George Gershwin & Co. nahmen Katz und die Rhythm Kings das Publikum mit auf eine musikalisc­he Reise durch die Jazzkeller von New Orleans.

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FOTO: SCHLIPF Jazz-Frühschopp­en mit Alexander Katz & The New Orleans Rhythm Kings.

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