Ottos Böhmische Blasmusik hält das Erbe aufrecht
Offene Probe zum Saisonbeginn begeistert viele Blasmusikfreunde - Narrenstall ist proppenvoll
(afi) - Wie soll man diesen Sonntagmorgen beschreiben? Am besten einfach mit: Schön war’s! Ottos Böhmische Blasmusik mit ihrem musikalischen Leiter Ewald Kurz hatte zur offenen Probe in die Röhlinger Mühlbachhalle geladen und diese platzte förmlich aus allen Nähten.
Wobei von einer Probe nicht mehr die Rede sein kann. Die 14 Musiker samt einer Musikerin legten sofort fulminant los. Es entspann sich eher ein Konzertfrühschoppen als eine Probe. Hans Feulner, einer der Harmoniker, wie ihn die Musiker liebevoll nennen, war ebenfalls vertreten, wie viele Röhlinger Bürger und Musiker aus der gesamten Region. Viele der Noten, die von Ottos Böhmische Blasmusik gespielt werden, stammen handschriftlich noch aus der Feder von Otto Gurko und dessen Vater Josef aus dem Böhmerwald. Darauf sind die Musiker stolz; die kostbaren Noten werden gehütet wie ein Augapfel.
„Wir haben Otto Gurko noch vor dessen Tod im Jahre 2010 versprochen, dass wir die böhmische Blasmusik in seinem Sinne aufrecht erhalten“, sagen Alfred Landkammer, Alois Brenner und Stefan Neuhauser, Gründer der Formation. Und dem kommen die Musiker auch nach. Die böhmische Blasmusik wird gelebt – mit viel Liebe und noch mehr Einfühlungsvermögen. „Wir spielen ohne Verstärker“, lautet die Devise. Und als Zuhörer kann man dies erleben. Da klingt ein Bass noch wie ein Bass, ein Flügelhorn oder eine Trompete noch nach Blech. Unverfälscht von Verstärker-Transistoren. Einfach, ehrlich, großartig!
Die weit über 100 Besucher im Narrenstall der Röhlinger Mühlberghalle wussten dies zu schätzen. Sie gingen vom ersten Stück an begeistert mit. Und was passt besser zu einem schönen Sonntagmorgen als ein Frühschoppen mit böhmischer Blasmusik, wie man sie so fast nicht mehr zu hören bekommt.