Wolfgang Sedlmeier: „Ich bin gerne in Aalen“
Neuer Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit wird in einem Festgottesdienst in der Salvatorkirche ins Amt eingeführt
- In einem festlichen Gottesdienst ist am Sonntagnachmittag Wolfgang Sedlmeier als neuer Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit Aalen ins Amt eingesetzt worden. Die Investitur in der voll besetzten Salvatorkirche nahm im Auftrag des Rottenburger Bischofs der stellvertretende Dekan und Oberkochener Pfarrer Andreas Macho vor. Sedlmeier dankte für den nach seinen Worten herzlichen Empfang und sagte: „Der Rahmen beeindruckt mich gewaltig!“
Die fünf Gemeinden der Seelsorgeeinheit hatten sich dafür auch mächtig ins Zeug gelegt. Ihre fünf Chöre unter der Leitung von HansPeter-Haas, Ralph Häcker, Conny Hirsch und Jürgen Nennemann sowie ein Chor aus Paris unter der Leitung von Thomas Caré, der seitherigen Wirkungsstätte Sedlmeiers, sorgten für eine schöne musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. An der Orgel brillierte einmal mehr Konrad Bader. Für internationales Flair sorgte, dass Gebete und Lieder nicht nur auf Deutsch zu hören waren. Die beiden Lesungen wurden in italienischer und kroatischer Sprache vorgetragen, Lieder auch auf Latein, Französisch und Englisch.
Nach dem feierlichen Einzug ins Gotteshaus stellte Macho zunächst den neuen Aalener Pfarrer vor. Der gebürtige Allgäuer wurde 1985 in Schwäbisch Gmünd zum Priester geweiht und verbrachte dort auch einen Teil seiner Vikarszeit. Die letzten zehn Jahre war Sedlmeier Pfarrer der deutschsprachigen Gemeinde in Paris.
Das Ernennungsschreiben des Bischofs trug der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates Salvator, Helmut Erhardt, vor. Danach wurde Sedlmeier von Robert Benz und den übrigen zweiten Vorsitzenden der Kirchengemeinderäte und dem Pastoralteam begrüßt.
Sedlmeier versprach, er wolle den Gemeindegliedern hilfreich sein in ihrem Glauben mit aller Leidenschaft, zu der er fähig sei. Er wolle aber auch offen sein für die anderen Glaubensgemeinschaften. „Ich bin gerne in Aalen und ich bin gespannt, wohin uns der Heilige Geist führt.“
Seiner Predigt lag ein Text aus dem Johannesevangelium zugrunde, in dem berichtet wird, wie Jesus einen Blinden sehend macht und welche nicht enden wollenden Befragungen sich angeschlossen haben. Dies sei der Text seiner mündlichen Prüfung gewesen, verriet Sedlmeier, und hatte sofort die Lacher auf seiner Seite, als er erzählte, dass der Prüfer von „Teich“geredet und „Teig“gemeint, er, Sedlmeier, dies aber nicht kapiert habe und jemand brauchte, der ihm auf die Sprünge half.
Oberbürgermeister Thilo Rentschler sagte, er sei froh, dass die große Lücke nach dem Weggang von Pius Angstenberger so schnell geschlossen und damit eine Phase der Unsicherheit beendet werde. Rentschler bot Sedlmeier eine gute und verlässliche Zusammenarbeit an. Das Wohl der Menschen und der Gemeinden sei das gemeinsame Ziel.
Das Gemeinsame hervorheben
Ein Willkommen entbot auch der evangelische Dekan Ralf Drescher. Es sei wichtig, gemeinsam dem Wahnsinn der Schurken dieser Welt, die für Verwirrung und Unruhe sorgten, die Stirn zu bieten. Drescher lud dazu ein, gemeinsam das Reformationsjubiläum zu begehen und dabei nicht das Trennende zu betonen, sondern das Gemeinsame hervorzuheben. Während er Sedlmeier das Buch über die evangelischen Kirchenbauten im Dekanat schenkte, überreichte Angelika Barthelmess als zweite Vorsitzende der Seelsorgeeinheit zur Begrüßung eines über das katholische Aalen, beides sehr zur Freude des neuen Pfarrers. Alexander von Janta-Lipinski von der seitherigen Wirkungsstätte Sedlmeiers in der französischen Hauptstadt sagte, die Aalener bekämen einen Pfarrer, der ein offenes Ohr habe, gut zuhören könne und mit seinen Predigten die Menschen gut erreiche. Diesen Eindruck bestätigte das erste öffentliche Auftreten Sedlmeiers: Leutselig, immer einen Scherz auf den Lippen und mit offenen Armen auf die Menschen zugehend.