Antiquierte Äußerung
Der Ellwanger Frühling bietet die Gelegenheit für einen klassischen Familienausflug. Vater und Sohn können in der Innenstadt bei der Autoschau die neuesten Modelle verschiedener Marken unter die Lupe nehmen, während sich die Frauen der Familie beim verkaufsoffenen Sonntag nach den aktuellen Frühlingsund Sommertrends in den Geschäften umsehen können.
So wird Ellwangens Frühlingswochenende beworben. Ja Hallo, in welchem Jahrzehnt befinden wir uns denn? Vater und Sohn können sich Autos anschauen, während die Frauen wohl dazu zu blöd sind, denn die können sich beim Einkaufen vergnügen. Natürlich hat sie inzwischen am Freitag das Haus geputzt und den Kuchen für’s Wochenende gebacken und dem Manne die Anziehsachen zurechtgelegt. Das nämlich kann „mann“nicht. Frau dagegen darf in Bezug auf Autos nur leichtbekleidet das Auto bewerben, hat sonst aber damit nichts am Hut. Ich bin froh, dass die eine oder andere dennoch auch hier Interessen hegt und so mancher Mann – selbst schon groß – eigenständig seine Bekleidung kaufen kann sowie auch sonstige Dinge im Alltag bewältigt.
Es gibt doch wohl schon lange keine derart klassische Trennung der Geschlechter mehr oder befinden wir uns denn immer noch im Stadium der Jäger und Sammler? Ich finde es unglaublich, dass eine sonst doch ganz passable Zeitung eine so unglaublich antiquierte Äußerung von sich gibt, vor allem wenn doch Innovationen beworben werden sollen. Das geht nach meinem Empfinden nicht zusammen. Vielleicht sollten die zu veröffentlichen Texte doch ein wenig genauer das Lektorat durchlaufen.
Lijana Rauer, Ellwangen
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