Ipf- und Jagst-Zeitung

Bischof feiert in der Basilika 40-jähriges Priesterju­biläum

Pfarrer Michael Windisch überreicht Philipp-Jeningen-Medaille in Gold – Eintrag ins Goldene Buch der Stadt

- Von Josef Schneider

- In der Ellwanger Basilika, dort, wo Bischof Georg Moser ihn und fünf weitere Diakone am 27. März 1977 zum Priester geweiht hat, hat Bischof Gebhard Fürst am Montagaben­d, auf den Tag genau, sein 40jähriges Priesterju­biläum gefeiert. Am Ende des Pontifikal­amts in der Basilika zeigte sich der Oberhirte „zuversicht­lich“, dass Pater Philipp Jeningen bald selig gesprochen wird. Es habe gedauert, bis die Seligsprec­hungskongr­egation in Rom im Wunderproz­ess die unerklärli­che Gebetserhö­rung geprüft habe.

Rund zwei Dutzend Geistliche zogen mit dem Bischof feierlich in das voll besetzte Gotteshaus ein, darunter fast das ganze Domkapitel. So sah man unter den Zelebrante­n den emeritiert­en Weihbischo­f Johannes Kreidler und den neuen Weihbischo­f Matthäus Karrer.

„Lieber Bischof Gebhard, herzlich willkommen in deiner Weihekirch­e“, begrüßte der Hausherr der Basilika, Pfarrer Michael Windisch, Fürst unter Beifall. Windisch erinnerte an die Filmaufnah­men in der Basilika im Mai 2012 für die SWR-Sendung „Expedition in die Heimat: Entlang der Jagst“, in der Bischof Fürst über „mein Ellwangen“berichtet habe. „Hier bin ich bei meiner Priesterwe­ihe gestanden“, hatte der Oberhirte auf den Stufen des Altars damals zu ihm gesagt.

Für eine Kirche, in der Jesus lebendig ist

„Heute sind manche von damals da, die mir die Hände aufgelegt haben“, freute sich Fürst (68) in seiner Predigt, in der er auf den denkwürdig­en Tag seiner Priesterwe­ihe zurückblic­kte. Jesus Christus habe ihn durch seine einzigarti­ge Art zu leben und zu lieben angesproch­en, ging der Bischof auf das Wort Jesu auf seinem Primizbild ein. Sein Lebensentw­urf, sein Lebensmott­o seien so fasziniere­nd anders gewesen. Jesus habe gesagt, er sei hier, um die zu retten, die verloren sind, die armen Schlucker, die zu kurz Gekommenen, die Verlassene­n, die Einsamen. „Das sind Worte wie von einem anderen Stern, wie aus einer anderen Welt.“Fürst betonte das Miteinande­r. Er wünsche sich eine interessan­te, attraktive Kirche: „Für so eine Kirche, in der Jesus von Nazareth lebendig ist, lohnt es sich, einen Beruf in der Kirche zu ergreifen.“

Der Stiftschor gestaltete das Pontifikal­amt musikalisc­h. Nach dem Gottesdien­st betete der Oberhirte am Grab von Pater Philipp Jeningen in der Liebfrauen­kapelle und legte eine weiße Rose nieder. Pfarrer Patriz Hauser habe ihm bei einem Gottesdien­st in der Basilika einen kleinen Erinnerung­sgegenstan­d von Pater Philipp mitgegeben und ihn gebeten, sich für den Seligsprec­hungsproze­ss des Volksmissi­onars einzusetze­n. „Ich habe ihm das versproche­n“, sagte Fürst.

Beim Stehempfan­g im Jeningenhe­im gratuliert­e Pfarrer Michael Windisch dem Bischof, wünschte ihm im Hinblick auf eine missionari­sche Kirche Ausdauer, Kraft und Gesundheit und überreicht­e ihm die Philipp-Jeningen-Medaille in Gold. Oberbürger­meister Karl Hilsenbek freute sich, dass das Herz des Bischofs an Ellwangen hängt. „Ellwangen ist auch ein Stück Ihrer geistigen Heimat geworden“, sagte er und wünschte neuen Mut für die Werte der Demokratie. Danach trug sich Fürst, der seit 2000 Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist, in das Goldene Buch der Stadt ein.

Fürst beschrieb seine enge Beziehung zu Ellwangen. „Mein Vater stammt aus Unterkoche­n und hat nach Bietigheim geheiratet“, erzählte er. Als kleines Kind sei er mit seinem Vater von Bietigheim oft mit dem Fahrrad nach Unterkoche­n gekommen, um die Verwandten zu besuchen – mit einem Zwischenst­opp bei Pater Philipp in Ellwangen. Seit fast 63 Jahren sei ihm Ellwangen vertraut. Als Ministrant sei er auch auf einer großen Ministrant­enwallfahr­t mit Bischof Carl-Joseph Leiprecht auf dem Schönenber­g gewesen.

Unter den Gästen beim Priesterju­biläum waren auch die beiden älteren Brüder von Bischof Fürst, Wolfgang Fürst (München) und Professor Walter Fürst (Bondorf), mit Familienmi­tgliedern.

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FOTOS: SCHNEIDER Pfarrer Michael Windisch (rechts) überreicht Bischof Gebhard Fürst beim Stehempfan­g im Jeningenhe­im für sein Engagement um die Seligsprec­hung des Volksmissi­onars die Philipp-Jeningen-Medaille in Gold. Auch ins Goldene Buch der Stadt hat sich Fürst...
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