Neuer Schulhof sorgt für Diskussionen
Rosenberger Gemeinderat lobt das Konzept, stößt sich aber an den Mehrkosten
- Der Rosenberger Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung intensiv mit der Karl-Stirner-Schule befasst. Erneut ging es dabei um die Umgestaltung der Außenanlagen. 182 000 Euro soll die Maßnahme kosten. Gut dreimal so viel wie ursprünglich geplant. Im Gremium sorgte das am Montag für einige Diskussionen.
Bereits in der vorangegangenen Sitzung, Ende Februar, hatte sich der Gemeinderat mit der Umgestaltung der Schulaußenanlagen befasst. Der verantwortliche Landschaftsarchitekt Gerhard Kapeller hatte damals sein Konzept präsentiert, das neben dem Erhalt der Weitsprunganlage auch Baumpflanzungen, neue rustikale Steinsitzstufen, einen „loungigen“Lesehof und ein Außenklassenzimmer vorsieht. Dieses Konzept musste Kapeller auf Anregung der Räte nochmals überarbeiten. Seinen neuen Entwurf stellte er am Montag in aller Kürze vor.
Er enthält, wie von den Räten in der Februarsitzung gefordert, nun auch Fahrradständer. Außerdem wird auf den Bau einer ursprünglich vorgesehenen kleinen Treppe verzichtet. Darüber hinaus will der Landschaftsarchitekt bei der Wahl der Bepflanzung auf pflegeleichte Kleinbäume setzen, wie Gleditschien, Judasblattbäume oder Felsenbirne. Das geplante Außenklassenzimmer will Kapeller mit Fliederbäumchen einrahmen. Die lockten im Frühling viele Schmetterlinge an – was für einen Schulhof doch eine tolle Sache wäre, meinte der Planer.
Kapellers Konzept stieß im Gremium durchaus auf Zustimmung. Die Planung sei ausgesprochen gelungen. Gleichwohl sorgten die veranschlagten Kosten von 182 000 Euro für Diskussionen. Dreimal so viel wie ursprünglich vorgesehen. Judith Ebert-El Mawla wollte wissen, warum die Kosten so derart „entgleist“seien. Was Kapeller ihr nicht beantworten konnte. Er sei in die ersten Planungen und Kostenschätzungen nicht involviert gewesen. Darüber hinaus betonte der Landschaftsarchitekt, dass die Baumaßnahme technisch durchaus aufwenig sei. Unter anderem, weil man nicht nur die alte, rund 50 Zentimeter dicke Asphaltschicht des Platzes abtragen müsse, sondern beim Neubau auch noch bis zu einen Meter tiefer in den Grund gehen werde. Das mache das Vorhaben teuer.
Gestiegenes Anspruchsdenken
Andere Räte, wie Manfred Rupp, wollten wissen, ob es Einsparpotentiale gibt und ob man Dinge wie ein Außenklassenzimmer oder Sitzstufen überhaupt brauche. „Wir hatten früher auch nur einen schlichten Platz und sind trotzdem groß geworden“, sagte Rupp und haderte mit dem gestiegenen Anspruchsdenken. Hubert Thalheimer gab indes zu bedenken, dass die Kosten für die Außengestaltung lediglich drei Prozent der Gesamtkosten für die Schulsanierung ausmachen. Wenn man sparen wolle, dann müsse man das gesamte Bauvorhaben in den Blick nehmen, postulierte Thalheimer. Ins selbe Horn stieß auch Helmut Haug, der dafür plädierte, sich mit der Umsetzung der Maßnahme noch etwas Zeit zu lassen. Eventuell ergeben sich bei der Schulsanierung an anderer Stelle noch Einsparungen, dann wäre die Umsetzung der Außengestaltung, so wie von Gerhard Kapeller vorschlagen, womöglich gar kein Kostenproblem mehr, sinnierte Haug. Bürgermeister Uwe Debler und auch der Landschaftsarchitekt räumten ein, dass es bei dem Projekt derzeit keinen Termindruck gebe.
Am Ende verständigte sich das Gremium darauf, dass der vorliegende Entwurf gut sei, eine Kostenkontrolle aber unabdingbar ist.