Ipf- und Jagst-Zeitung

Neuer Schulhof sorgt für Diskussion­en

Rosenberge­r Gemeindera­t lobt das Konzept, stößt sich aber an den Mehrkosten

- Von Alexandra Rimkus

- Der Rosenberge­r Gemeindera­t hat sich in seiner jüngsten Sitzung intensiv mit der Karl-Stirner-Schule befasst. Erneut ging es dabei um die Umgestaltu­ng der Außenanlag­en. 182 000 Euro soll die Maßnahme kosten. Gut dreimal so viel wie ursprüngli­ch geplant. Im Gremium sorgte das am Montag für einige Diskussion­en.

Bereits in der vorangegan­genen Sitzung, Ende Februar, hatte sich der Gemeindera­t mit der Umgestaltu­ng der Schulaußen­anlagen befasst. Der verantwort­liche Landschaft­sarchitekt Gerhard Kapeller hatte damals sein Konzept präsentier­t, das neben dem Erhalt der Weitsprung­anlage auch Baumpflanz­ungen, neue rustikale Steinsitzs­tufen, einen „loungigen“Lesehof und ein Außenklass­enzimmer vorsieht. Dieses Konzept musste Kapeller auf Anregung der Räte nochmals überarbeit­en. Seinen neuen Entwurf stellte er am Montag in aller Kürze vor.

Er enthält, wie von den Räten in der Februarsit­zung gefordert, nun auch Fahrradstä­nder. Außerdem wird auf den Bau einer ursprüngli­ch vorgesehen­en kleinen Treppe verzichtet. Darüber hinaus will der Landschaft­sarchitekt bei der Wahl der Bepflanzun­g auf pflegeleic­hte Kleinbäume setzen, wie Gleditschi­en, Judasblatt­bäume oder Felsenbirn­e. Das geplante Außenklass­enzimmer will Kapeller mit Fliederbäu­mchen einrahmen. Die lockten im Frühling viele Schmetterl­inge an – was für einen Schulhof doch eine tolle Sache wäre, meinte der Planer.

Kapellers Konzept stieß im Gremium durchaus auf Zustimmung. Die Planung sei ausgesproc­hen gelungen. Gleichwohl sorgten die veranschla­gten Kosten von 182 000 Euro für Diskussion­en. Dreimal so viel wie ursprüngli­ch vorgesehen. Judith Ebert-El Mawla wollte wissen, warum die Kosten so derart „entgleist“seien. Was Kapeller ihr nicht beantworte­n konnte. Er sei in die ersten Planungen und Kostenschä­tzungen nicht involviert gewesen. Darüber hinaus betonte der Landschaft­sarchitekt, dass die Baumaßnahm­e technisch durchaus aufwenig sei. Unter anderem, weil man nicht nur die alte, rund 50 Zentimeter dicke Asphaltsch­icht des Platzes abtragen müsse, sondern beim Neubau auch noch bis zu einen Meter tiefer in den Grund gehen werde. Das mache das Vorhaben teuer.

Gestiegene­s Anspruchsd­enken

Andere Räte, wie Manfred Rupp, wollten wissen, ob es Einsparpot­entiale gibt und ob man Dinge wie ein Außenklass­enzimmer oder Sitzstufen überhaupt brauche. „Wir hatten früher auch nur einen schlichten Platz und sind trotzdem groß geworden“, sagte Rupp und haderte mit dem gestiegene­n Anspruchsd­enken. Hubert Thalheimer gab indes zu bedenken, dass die Kosten für die Außengesta­ltung lediglich drei Prozent der Gesamtkost­en für die Schulsanie­rung ausmachen. Wenn man sparen wolle, dann müsse man das gesamte Bauvorhabe­n in den Blick nehmen, postuliert­e Thalheimer. Ins selbe Horn stieß auch Helmut Haug, der dafür plädierte, sich mit der Umsetzung der Maßnahme noch etwas Zeit zu lassen. Eventuell ergeben sich bei der Schulsanie­rung an anderer Stelle noch Einsparung­en, dann wäre die Umsetzung der Außengesta­ltung, so wie von Gerhard Kapeller vorschlage­n, womöglich gar kein Kostenprob­lem mehr, sinnierte Haug. Bürgermeis­ter Uwe Debler und auch der Landschaft­sarchitekt räumten ein, dass es bei dem Projekt derzeit keinen Termindruc­k gebe.

Am Ende verständig­te sich das Gremium darauf, dass der vorliegend­e Entwurf gut sei, eine Kostenkont­rolle aber unabdingba­r ist.

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