Aus Alt mach’ Neu
Die Baugenossenschaft Ellwangen saniert drei Häuser in der Königsberger und Grenadierstraße
- In der Königsberger Straße wird gebaut. Die Baugenossenschaft saniert die Gebäude 2, 5 und 7 von Grund auf. Auch in der Grenadierstraße 4 gehen die Bauarbeiter ein und aus. Mitte 2017 sollen die Häuser fertig sein. Dann können die 60 Wohnungen wieder bezogen werden.
5,5 Millionen Euro investiert die Baugenossenschaft, sagt deren geschäftsführender Vorstand, Egon Bertenbreiter. Er möchte den Goldrain wieder zu dem machen, was er früher war: eine angesehene Wohngegend, in der sich die Menschen wohl fühlen und in die sie gerne ziehen. Den Ruf, die Schmuddelecke der Stadt zu sein, hat das Viertel nicht verdient. Dort, wo die Gebäude schon saniert sind, ist der Goldrain wohnlich: Er ist kein Siedlungsidyll mit kleinen Einfamilienhäuschen, aber ein Viertel mit properen Mehrfamilienhäusern, großen Balkonen und großzügigen Grünflächen mit alten Bäumen und neuen Spielplätzen.
Neue Grundrisse, Bäder, Fenster und Balkone
Von den ursprünglichen Gebäuden bleibt nach der Sanierung nicht viel mehr als das Grundgerüst. Sie bekommen eine Wärmedämmung, neue Fenster, die Sanitäranlagen werden ausgetauscht und die Grundrisse der Wohnungen verändert. Alle Wohnungen bekommen Balkone mit sechs Quadratmetern, kein Vergleich zu den kleinen Nischenbalkonen, die sie vorher hatten. Am Ende haben die Häuser Kfw-70-Standard, das heißt, gemessen am Energieverbrauch von 2009 darf der Energieverbrauch nur noch bei 70 Prozent liegen.
Geheizt werden die Häuser mit Wärmepumpen und Brennwerttechnik, die Gebäude in der Königsberger Straße bekommen Fußbodenheizung, so weit das möglich ist. „Dann kann man die Heizung mit niedrigerer Temperatur fahren“, sagt Bertenbreiter. Statt auf 50 oder 60 Grad muss das Wasser für die Heizung nur noch auf 30 Grad erwärmt werden. Allein das spart schon Energie. auf den Dächern ist alles vorbereitet für Solaranlagen.
Zurzeit verhandelt Bertenbreiter wegen der Speichertechnik. Die muss aber preislich passen, sagt er. Zu teuer darf die Gesamtsanierung schon deshalb nicht werden, weil die Kosten der Sanierung auf die Mieter umgelegt werden. Und die soll bezahlbar bleiben. 6 Euro pro Quadratmeter werden die Wohnungen mit zwei, drei und vier Zimmern kosten. Deren Räume sind so weit wie möglich barrierefrei, viele der Wohnungen im Erdgeschoss sind barrierefrei erreichbar.
Künftig wird jede Wohnung einen Stellplatz haben. Die gab es bisher nicht. Der Platz dafür wird von den Rasenflächen abgezwackt, die mit 5000 bis 7000 Quadratmetern pro Grundstück aber großzügig dimensioniert sind.
Zu den 60 Wohnungen, die ab Mitte des Jahres im Goldrain wieder vermietet werden, kommen weitere 40 in der Eichendorffstraße im Mittelhof. Dort soll mit dem Abbruch der alten Häuser noch in diesem Jahr begonnen werden, bis Ende 2018 sollen die neuen stehen. Auch im Goldrain geht es weiter: Dort sind in den nächsten zwei Jahren die Häuser Königsberger Straße 1 und 9 dran mit weiteren 20 Wohnungen. Macht zusammen 120 Wohnungen. Soziale und bezahlbare, wie Bertenbreiter betont: „Wir machen gute Wohnbaupolitik für die Stadt.“Da stehe zwar nicht Sozialwohnung drauf, es sei aber Sozialwohnung drin. Und was neue Wohnungen angehe, liege Ellwangen mit Aalen und Gmünd mindestens gleichauf.
Den Bedarf werden auch die frisch renovierten Wohnungen nicht decken. Rund 150 Wohnungssuchende hat die Baugenossenschaft auf ihrer Warteliste. Ein Problem: Gebäude, die zur Sanierung anstehen, stehen erst einmal leer, bis der letzte Mieter ausgezogen ist. So lange sind diese Wohnungen auch nicht auf dem Markt. So ist das im Goldrain, aber auch im Mittelhof in der Eichendorffstraße oder der Abt-Kuno-Straße. Hier, mit Blick aufs Schloss, werden Eigentumswohnungen gebaut.