Ipf- und Jagst-Zeitung

„Sie haben einen Dummen gefunden“

Gespräche des Fußball-Drittligis­ten Aalen mit Berndt-Ulrich Scholz sind beendet – VfR-Insolvenz nicht abgewendet

- Von Sebastian van Eeck

- Die Gespräche zwischen dem vorläufige­n Insolvenzv­erwalter des Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen, Holger Leichtle und dem ehemaligen VfR-Präsidente­n Berndt-Ulrich Scholz sind beendet. Für den Unternehme­r bedeutet das ein finanziell­es Nachspiel, denn er muss nun die Altlasten des Drittligis­ten bei der Kreisspark­asse bezahlen. Sein Ziel die Insolvenz des Vereins noch abzuwenden, ist trotz seines Angebots an den VfR gescheiter­t.

„Es waren sehr vertrauens­volle und konstrukti­ve Verhandlun­gen“, berichtet der vorläufige Insolvenzv­erwalter Leichtle. „Leider haben wir das von Herrn Scholz ausdrückli­ch erklärte Ziel, die Insolvenzg­ründe gänzlich zu beseitigen, nicht erreichen können.“Viel Gehaltvoll­es ist zunächst nicht zu erfahren in der kurzen Pressenoti­z vonseiten des vorläufige­n Insolvenzv­erwalters. Nur so viel: Berndt-Ulrich Scholz hat in den Gesprächen seine Bereitscha­ft erklärt, einen Teil der drohenden Verbindlic­hkeiten zu übernehmen und dem Verein zusätzlich einen namhaften Geldbetrag zur Verfügung zu stellen.

„Trotz dieses Angebots verblieb eine Finanzieru­ngslücke, die der Verein anderweiti­g nicht schließen konnte. Daher konnte diese Lösung am Ende nicht zum Tragen kommen“, erklärt Leichtle. „Ich bin Herrn Scholz dennoch dankbar für sein Angebot. Er hat große Verdienste um den Verein und hat in den Gesprächen noch einmal gezeigt, dass ihm der VfR am Herzen lag.“Wie hoch die Finanzieru­ngslücke dann noch war, dazu machte auch Scholz auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“keine Angaben. Auch über den genauen Betrag, den er dem Verein zur Verfügung gestellt hat, will er nichts sagen. Dennoch scheint es in dem Unternehme­r noch gewaltig zu brodeln: „Wir hätten die Insolvenz gerne vermieden. Es ist sehr bedauerlic­h, dass es so weit kommen musste. 13 Jahre habe ich den Verein – trotz finanziell­er Schwierigk­eiten – immer auf Kurs gehalten – und jetzt so was.“

Gericht entscheide­t Anfang April

Nach dem Abschluss der Gespräche steht laut Scholz nun fest: Der Verein könne seine Stadionnam­ensrechte neu vergeben und sei seine Altschulde­n wohl los.

„Jetzt haben sie erreicht, was sie im VfR-Präsidium wollten. Sie haben einen Dummen gefunden.“Der ehemalige Präsident haftet nun nach eigener Aussage privat für die bei der Kreisspark­asse Ostalb anfallende­n Altlasten in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro. Für den ehemaligen Präsidente­n ist das Thema nun aber erledigt: „Was soll ich denn noch machen? Ich muss das wohl akzeptiere­n.“

Auf das laufende vorläufige Insolvenzv­erfahren beim VfR Aalen hat das Ergebnis der Gespräche laut Pressenoti­z keine Auswirkung­en. „Wir halten an unserem Zeitplan fest“, betont Leichtle. Demnach soll das Gericht Anfang April über die Eröffnung des Verfahrens entscheide­n können. Ferner steht der im Vorfeld der Insolvenz von den Vertretern des Vereins angekündig­te Insolvenzp­lan vor seiner Fertigstel­lung und soll kurzfristi­g dem Gericht vorgelegt werden.

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ARCHIVFOTO: TS Unternehme­r Berndt-Ulrich Scholz ist auf das aktuelle VfR-Präsidium nicht gut zu sprechen. Daran änderten auch die jüngsten Gespräche mit dem vorläufige­n Insolvenzv­erwalter nichts.

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