Ipf- und Jagst-Zeitung

Kirche stehen millionens­chwere Sanierunge­n ins Haus

Gemeindeha­us Sankt Maria ist ab Ostern geschlosse­n – Kirchengem­einderat verabschie­det Haushaltsp­läne

- Von Viktor Turad

- Die katholisch­e Seelsorgee­inheit Aalen könnte in absehbarer Zeit so gut wie schuldenfr­ei sein. Mit knapp 17 000 Euro werden die drei in ihr zusammenge­fassten Kirchengem­einden Sankt Maria, Salvator und Sankt Bonifatius Ende kommenden Jahres noch in der Kreise stehen. Dies ist jedoch auch notwendig, denn gleichzeit­ig muss sie große und damit millionens­chwere Sanierunge­n angehen und damit wieder Schulden machen: Das Gemeindeha­us Sankt Maria muss ebenso für viel Geld ertüchtigt werden wie der Kindergart­en Sankt Franziskus.

Der Gesamtkirc­hengemeind­erat der drei Kirchengem­einden hat in öffentlich­er Sitzung im Salvatorhe­im die Haushaltsp­läne der Seelsorgee­inheit und der Kirchengem­einden für die Jahre 2017 und 2018 einstimmig verabschie­det. Die Verwaltung­shaushalte haben dabei jeweils ein Volumen von zusammen insgesamt um die 8,5 Millionen, die Vermögensh­aushalte von knapp über einer Million Euro. Die Einzel-Haushalte der Kirchengem­einden sind im wesentlich­en für die Gebäudebew­irtschaftu­ng zuständig.

Mit knapp 1,5 Millionen Euro machen die Steuerzuwe­isungen 17 Prozent der Einnahmen aus. Mit gut fünf Millionen oder 59 Prozent entfällt der Löwenantei­l auf Einnahmen aus dem Bereich der Kindergärt­en. Dennoch muss die Seelsorgee­inheit noch ein Defizit von mehr als 100 000 Euro ausgleiche­n.

Sechs Millionen Personalko­sten

Sie ist mit zehn Einrichtun­gen größter Kindergart­enträger im Aalener Stadtgebie­t. In derzeit 29 Gruppen aller Betreuungs­formen werden täglich 500 Kinder und deren Familien betreut, gefördert und begleitet. Mit rund sechs Millionen Euro wendet die Seelsorgee­inheit denn auch 60 Prozent der Ausgaben für Personalko­sten auf, davon rund 4,5 Millionen im Kindergart­ensektor.

Rund fünf Millionen Euro wird in den kommenden Jahren die im ersten Bauabschni­tt bereits abgeschlos­sene Sanierung von Gemeindeha­us und Kirche Sankt Maria kosten. Gut die Hälfte, nämlich 2,8 Millionen Euro, hat die Diözesanle­itung freigegebe­n.

Im zweiten Bauabschni­tt steht nun in diesem Jahr die Innensanie­rung des Gemeindeha­uses an. Dabei muss im Untergesch­oss die Technik einschließ­lich der Ölheizung auf Vordermann gebracht werden. Außerdem wird ein Aufzug eingebaut und die Küche, aus der ein Getränkeau­sschank wird, in den bisherigen Konferenzr­aum verlegt. Außerdem wird die Pfarrwohnu­ng renoviert. Die Arbeiten beginnen nach Ostern, sodass das Gemeindeze­ntrum für den Rest des Jahres geschlosse­n wird. Es sei jedoch keine Dauerschli­eßung während der gesamten Sanierungs­arbeiten in Sankt Maria geplant, versichert Kirchenpfl­eger Jochen Breitweg.

In drei weiteren Bauabschni­tten sollen für 2,5 Millionen Euro der Eingangsbe­reich und die Büros angegangen werden, in der Kirche soll eine Trafostati­on eingebaut werden, um die Sitzbänke beheizen zu können. Wann diese Arbeiten starten können, hängt vom „grünen Licht“der Diözesanle­itung ab. In den beiden kommenden Jahren soll auch der Kindergart­en Sankt Franziskus für eine halbe Million Euro saniert werden.

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