Kirche stehen millionenschwere Sanierungen ins Haus
Gemeindehaus Sankt Maria ist ab Ostern geschlossen – Kirchengemeinderat verabschiedet Haushaltspläne
- Die katholische Seelsorgeeinheit Aalen könnte in absehbarer Zeit so gut wie schuldenfrei sein. Mit knapp 17 000 Euro werden die drei in ihr zusammengefassten Kirchengemeinden Sankt Maria, Salvator und Sankt Bonifatius Ende kommenden Jahres noch in der Kreise stehen. Dies ist jedoch auch notwendig, denn gleichzeitig muss sie große und damit millionenschwere Sanierungen angehen und damit wieder Schulden machen: Das Gemeindehaus Sankt Maria muss ebenso für viel Geld ertüchtigt werden wie der Kindergarten Sankt Franziskus.
Der Gesamtkirchengemeinderat der drei Kirchengemeinden hat in öffentlicher Sitzung im Salvatorheim die Haushaltspläne der Seelsorgeeinheit und der Kirchengemeinden für die Jahre 2017 und 2018 einstimmig verabschiedet. Die Verwaltungshaushalte haben dabei jeweils ein Volumen von zusammen insgesamt um die 8,5 Millionen, die Vermögenshaushalte von knapp über einer Million Euro. Die Einzel-Haushalte der Kirchengemeinden sind im wesentlichen für die Gebäudebewirtschaftung zuständig.
Mit knapp 1,5 Millionen Euro machen die Steuerzuweisungen 17 Prozent der Einnahmen aus. Mit gut fünf Millionen oder 59 Prozent entfällt der Löwenanteil auf Einnahmen aus dem Bereich der Kindergärten. Dennoch muss die Seelsorgeeinheit noch ein Defizit von mehr als 100 000 Euro ausgleichen.
Sechs Millionen Personalkosten
Sie ist mit zehn Einrichtungen größter Kindergartenträger im Aalener Stadtgebiet. In derzeit 29 Gruppen aller Betreuungsformen werden täglich 500 Kinder und deren Familien betreut, gefördert und begleitet. Mit rund sechs Millionen Euro wendet die Seelsorgeeinheit denn auch 60 Prozent der Ausgaben für Personalkosten auf, davon rund 4,5 Millionen im Kindergartensektor.
Rund fünf Millionen Euro wird in den kommenden Jahren die im ersten Bauabschnitt bereits abgeschlossene Sanierung von Gemeindehaus und Kirche Sankt Maria kosten. Gut die Hälfte, nämlich 2,8 Millionen Euro, hat die Diözesanleitung freigegeben.
Im zweiten Bauabschnitt steht nun in diesem Jahr die Innensanierung des Gemeindehauses an. Dabei muss im Untergeschoss die Technik einschließlich der Ölheizung auf Vordermann gebracht werden. Außerdem wird ein Aufzug eingebaut und die Küche, aus der ein Getränkeausschank wird, in den bisherigen Konferenzraum verlegt. Außerdem wird die Pfarrwohnung renoviert. Die Arbeiten beginnen nach Ostern, sodass das Gemeindezentrum für den Rest des Jahres geschlossen wird. Es sei jedoch keine Dauerschließung während der gesamten Sanierungsarbeiten in Sankt Maria geplant, versichert Kirchenpfleger Jochen Breitweg.
In drei weiteren Bauabschnitten sollen für 2,5 Millionen Euro der Eingangsbereich und die Büros angegangen werden, in der Kirche soll eine Trafostation eingebaut werden, um die Sitzbänke beheizen zu können. Wann diese Arbeiten starten können, hängt vom „grünen Licht“der Diözesanleitung ab. In den beiden kommenden Jahren soll auch der Kindergarten Sankt Franziskus für eine halbe Million Euro saniert werden.