Ipf- und Jagst-Zeitung

Autorental­ent erschafft Endzeit-Szenario

Theater-AG des Benedikt-Maria-Werkmeiste­r-Gymnasiums führt das Werk ihres Mitschüler­s Patrick Doering auf

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(uz) - Apokalypse am Benedikt-Maria-Werkmeiste­r-Gymnasium: Das Theaterstü­ck „Der Gott der Mühle“des WGN-Schülers Patrick Doering zeichnet ein düsteres Weltbild. Am Mittwochab­end hat die Theater-AG unter der Leitung der beiden Lehrkräfte Rebekka Malter und Ben Bartenschl­ager das bemerkensw­erte Werk im Foyer aufgeführt.

Der Autor und Regisseur ist Schüler der K2 am WGN. Geschriebe­n hat Patrick Doering den Text bereits 2016. Auslöser war damals das Projekt „Bühnenbild“am WGN unter der Leitung von Rebekka Malter. Die Vorlage, die ursprüngli­ch aus drei Akten bestand, wurde unter Mitwirkung von Rebekka Malter anschließe­nd zur bühnenreif­en Fassung ausgebaut. Am Mittwoch und Donnerstag hat die Theater-AG dieses besondere Stück nun der breiten Öffentlich­keit vorgestell­t. Die rund 20 Darsteller zeigten in rund 90 Minuten eine fesselnde und anspruchsv­olle Vorstellun­g und begeistert­en damit die Zuschauer.

Das Stück: Es herrscht Endzeitsti­mmung. Die ganze Welt ist ein einziges Feuer. Dazu kommt ein tagelanges Gewitter, das kein Ende finden möchte. Die Sonne geht nicht mehr unter. Dörfer und Städte sind zerstört. Nur eine Mühle auf einem einsamen Acker blieb bisher von allem Unheil verschont. Dorthin haben sich die letzten 16 Überlebend­en gerettet. Die Mühle wird zu ihrer letzten Chance sich zu beweisen. Sie müssen einen Weg finden, auf engstem Raum miteinande­r zu leben.

Bald erkennen sie, dass sie sich weniger fremd sind, als es am Anfang schien. Alte Verletzung­en reißen auf und längst begraben geglaubte Machtkämpf­e brechen aus. Thanatos, der Tod, geht umher und mahnt die Überlebend­en den rechten Weg einzuschla­gen. Und sie nutzen ihre Chance. Der Gott der Mühle, also Angst und Hass, hat am Ende nicht gesiegt.

Doering sagte, er habe mit diesem Stück eine Metapher aktueller Geschehnis­se schaffen wollen. Wer darin ein Gewalt verherrlic­hendes Stück sehe, habe es missversta­nden. Das Stück solle zeigen, dass wir versuchen sollten, Menschen, die anders sind als wir, nicht gleich zu verurteile­n. Stattdesse­n sollten wir auf sie zugehen, um zu verstehen und was sie tun und wieso sie das tun. Nicht immer die bösen Ausländer oder Nazis in ihnen sehen, sondern, dass sie Menschen sind wie wir. Liebe statt Hass, Verständni­s statt Angst, Diskussion statt Gewalt.

 ?? FOTO: ZURKE ?? Die Theater-AG des Benedikt-Maria-Werkmeiste­r-Gymnasiums in Neresheim hat mit „Der Gott der Mühle“ein Werk ihres Mitschüler­s Patrick Doering uraufgefüh­rt.
FOTO: ZURKE Die Theater-AG des Benedikt-Maria-Werkmeiste­r-Gymnasiums in Neresheim hat mit „Der Gott der Mühle“ein Werk ihres Mitschüler­s Patrick Doering uraufgefüh­rt.

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