Mit „Mann und Maus“erneut zum Erfolg
TSV Essingen entledigt sich in der Verbandsliga wohl der letzten Abstiegssorgen
(tsve) – Da haben sie beim Fußball-Verbandsligisten TSV Essingen am frühen Samstagabend erst einmal ordentlich durchschnaufen müssen, was am Jubel aber nichts ändern sollte. Mit 2:1 (1:0) hat sich die Mannschaft von Norbert Stippel im Mittelfeldduell gegen den VfL Sindelfingen durchgesetzt und sich damit wohl auch der letzten Abstiegssorgen entledigt. „Es war ein wirklich glücklicher Sieg, Sindelfingen hätte einen Punkt verdient gehabt. Jetzt muss es schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir noch einmal unten reinrutschen sollten“, hat Stippel den zweiten Sieg in Folge kommentiert. Zwölf Punkte Vorsprung sind es mittlerweile auf den Relegationsplatz zwölf, der TSV schiebt sich mit dem neuerlichen Sieg auf den sechsten Platz vor.
Es war eine zähe Partie von Beginn an, mit wenigen Torchancen, Stippel sprach von einem „Abnutzungskampf“von beiden Mannschaften. Zunächst konnten sich die Essinger bei ihrem Schlussmann Philipp Pless bedanken, der gegen Sindelfingens Stürmer Oliver Glotzmann stark parierte. Der Abpraller flog ebenfalls Richtung Tor, doch Essingens Kapitän Simon Köpf klärte den Ball noch vor der Linie (26.). Dann aber hatte Verteidiger Simon Fröhlich auf der anderen Seite eine kluge Idee. Er setzte mit einem langen Diagonalball Dominik Pfeifer auf der rechten Seite ein. Dieser verarbeitete den Ball klug und passte auf Tim Ulrich Ruth, der mit Wucht nach vorne preschte. Im Getümmel kam es zwischen Ruth und den Abwehrspielern zu einem Pressschlag, so dass das Leder Richtung Tor trudelte. Michael Wende ging auf Nummer sicher und bugsierte das Leder aus wenigen Zentimetern über die Linie zum umjubelten 1:0 (30.). Es war der erste Treffer des Winterneuzugangs für den TSV. Diesen Vorsprung aufrecht zu erhalten war somit die Devise in der Halbzeit bei den Essingern, doch dieses Unterfangen sollte schon nach wenigen Minuten hinfällig werden.
Klein zögert
Jan-Philipp Klein zögerte am eigenen Strafraum zu lange, wollte dann zurück passen, doch Sindelfingens Endrit Syla spritzte dazwischen und hatte wenig Mühe, das Leder im Essinger Gehäuse zum 1:1 unterzubringen (48.). Das gab den Gästen einen Schub, während man dem TSV die Verunsicherung anmerkte. „In dieser Phase war der VfL die bessere Mannschaft“, sagte Stippel. Essingen verteidigte das Unentschieden und konnte sich abermals auf Pless verlassen. Armin Zukic, vor dem Stippel bereits im Vorfeld warnte, brach auf der Außenbahn durch und zog in die Mitte. Seinen Schlenzer bog Pless aber soeben noch mit den Fingerspitzen um den Torpfosten (61.).
Doch der TSV fing sich in der Folge wieder. Benjamin Schiele setzte sich im Strafraum clever durch und konnte letztlich nur durch ein Foul gestoppt werden. Denn fälligen Strafstoß netzte Stani Bergheim kühl zum 2:1 ein (67.). In den letzten 20 Minuten stürmte der VfL auf das TSVGehäuse zu, ohne jedoch weitere große Chancen zu haben. „Wir haben am Ende mit Mann und Maus verteidigt, denn vor allem bei hohen Bällen waren die Sindelfinger stets gefährlich“, sagte Stippel. Die Druckphase der Gäste ermöglichte jedoch auch den Hausherren, über Konter den Sack zuzumachen. So kam Wende nochmals zu der Gelegenheit, von halblinks aufs Tor zuzulaufen. Seine scharfe Hereingabe auf den mitgeeilten Schiele klärte aber im letzten Moment ein VfL-Abwehrbein.
So blieb es am Ende bei diesem knappen 2:1-Erfolg, der die Mannen aus dem Schönbrunnenstadion erst einmal durchschnaufen und in sicheren Gefilden verweilen lässt.
TSV: Pless – Ruth, Fröhlich, Köpf, Kreutter – Klein (64. Hohn), Pfeifer (90.+2 Patzer), Zahner, Bergheim – Schiele (83. Legat), Wende (88. Schmid). Tore: 1:0 Wende (30.), 1:1 Syla (48.), 2:1 Bergheim (67., FE).