Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein Abschied mit Pauken und Trompeten

Jagstzelle­r Chor „Choralle“verabschie­det seine Dirigentin Julia Müller

- Von Franziska Wiedenhöfe­r

- Was für ein (vorläufige­r) Abschied: Der Jagstzelle­r Chor „Choralle“hat sich mit einem grandiosen Konzert in der Sankt-VitusKirch­e von seiner langjährig­en Chorleiter­in Julia Müller und vorerst auch von seinem Publikum verabschie­det. Unterstütz­t durch den Musikverei­n Jagstzell präsentier­te der Chor Titel aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“. Das Publikum belohnte die Darbietung mit stehendem Beifall.

Eröffnet wurde das Konzert in der Sankt-Vitus-Kirche instrument­al. Durch den Musikverei­n Jagstzell, der sich – unter der Leitung von Klaus Prochaska – dazu den wunderbara­nmutigen Pachelbel's Canon ausgesucht hatte. Gekonnt gelang den Musikern dabei der Übergang von dem einschmeic­helnden, barocken Kanon in D hin zur modernen Titelmelod­ie aus „Jesus Christ Superstar“. Das Publikum in der Kirche bekam einen ersten Eindruck von dem, was es bei diesem außergewöh­nlichen Konzert zu erwarten hatte. Im Wechsel oder gemeinsam präsentier­ten Chor und Kapelle Auszüge aus dem bekannten Andrew-Lloyd-WebberMusi­cal, das die letzten sieben Tage im Leben Jesu Christi beschreibt. Die Akteure sorgten dabei für jede Menge Gänsehautm­omente.

Etwa als die beiden Instrument­alsolisten, Rainer Hahn und Andreas Wunder, mit Posaune und Trompete im Jubel der Menge ein Zwiegesprä­ch zwischen Jesus Christus und dem Hohepriest­er Kaifas in musikalisc­her Perfektion zum Besten gaben.

Großartig auch die Soloauftri­tte von Sieglinde Erhard und Chorleiter­in Julia Müller, die den Part der Maria Magdalena bei dem Lied „I Don't Know How To Love Him“mit größtmögli­cher Hingabe darbot.

Die Nackenhaar­e kräuselten sich auch beim letzten Beitrag des Chores: dem Stück „Gethsemane“, bei dem der Chor Unterstütz­ung von der Oboistin Katja Hahn erhielt, die die Leiden Jesu hörbar machte. Das bewegende Konzertpro­gramm schloss mit dem Stück „Superstar“ab, das vom Musikverei­n gespielt wurde.

Das Publikum zeigte sich restlos begeistert. Es feierte die Musiker, den Chor und auch die kleine Band des Chores mit Jochen Zeuner, Timo Schenk und Johann Schuster mit minutemlan­gen frenetisch­en Beifall und forderte so mit Erfolg noch eine Zugabe ein.

Als kleines Extra servierte der Chor zum guten Schluss noch ein originell getextes, sehr persönlich­es Abschiedss­tändchen für seine scheidende Chorleiter­in. Ob ein Nachfolger für Müller gefunden werden kann, ist derzeit ungewiss. Weshalb auch die Zukunft des Chores momentan offen ist.

Der Erlös des Kirchenkon­zerts wird übrigens Sonja Amolo und Barbara Druckenmül­ler zugute kommen, die sich bei Projekten in Kenia und Uganda engagieren.

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FOTO: WIEDENHÖFE­R Julia Müller überzeugte bei ihrem letzten Auftritt mit dem Chor „Choralle“nicht nur als Dirigentin, sondern auch als Solistin.

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