Ein Abschied mit Pauken und Trompeten
Jagstzeller Chor „Choralle“verabschiedet seine Dirigentin Julia Müller
- Was für ein (vorläufiger) Abschied: Der Jagstzeller Chor „Choralle“hat sich mit einem grandiosen Konzert in der Sankt-VitusKirche von seiner langjährigen Chorleiterin Julia Müller und vorerst auch von seinem Publikum verabschiedet. Unterstützt durch den Musikverein Jagstzell präsentierte der Chor Titel aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“. Das Publikum belohnte die Darbietung mit stehendem Beifall.
Eröffnet wurde das Konzert in der Sankt-Vitus-Kirche instrumental. Durch den Musikverein Jagstzell, der sich – unter der Leitung von Klaus Prochaska – dazu den wunderbaranmutigen Pachelbel's Canon ausgesucht hatte. Gekonnt gelang den Musikern dabei der Übergang von dem einschmeichelnden, barocken Kanon in D hin zur modernen Titelmelodie aus „Jesus Christ Superstar“. Das Publikum in der Kirche bekam einen ersten Eindruck von dem, was es bei diesem außergewöhnlichen Konzert zu erwarten hatte. Im Wechsel oder gemeinsam präsentierten Chor und Kapelle Auszüge aus dem bekannten Andrew-Lloyd-WebberMusical, das die letzten sieben Tage im Leben Jesu Christi beschreibt. Die Akteure sorgten dabei für jede Menge Gänsehautmomente.
Etwa als die beiden Instrumentalsolisten, Rainer Hahn und Andreas Wunder, mit Posaune und Trompete im Jubel der Menge ein Zwiegespräch zwischen Jesus Christus und dem Hohepriester Kaifas in musikalischer Perfektion zum Besten gaben.
Großartig auch die Soloauftritte von Sieglinde Erhard und Chorleiterin Julia Müller, die den Part der Maria Magdalena bei dem Lied „I Don't Know How To Love Him“mit größtmöglicher Hingabe darbot.
Die Nackenhaare kräuselten sich auch beim letzten Beitrag des Chores: dem Stück „Gethsemane“, bei dem der Chor Unterstützung von der Oboistin Katja Hahn erhielt, die die Leiden Jesu hörbar machte. Das bewegende Konzertprogramm schloss mit dem Stück „Superstar“ab, das vom Musikverein gespielt wurde.
Das Publikum zeigte sich restlos begeistert. Es feierte die Musiker, den Chor und auch die kleine Band des Chores mit Jochen Zeuner, Timo Schenk und Johann Schuster mit minutemlangen frenetischen Beifall und forderte so mit Erfolg noch eine Zugabe ein.
Als kleines Extra servierte der Chor zum guten Schluss noch ein originell getextes, sehr persönliches Abschiedsständchen für seine scheidende Chorleiterin. Ob ein Nachfolger für Müller gefunden werden kann, ist derzeit ungewiss. Weshalb auch die Zukunft des Chores momentan offen ist.
Der Erlös des Kirchenkonzerts wird übrigens Sonja Amolo und Barbara Druckenmüller zugute kommen, die sich bei Projekten in Kenia und Uganda engagieren.