Dietterle empfängt seinen Schüler
Im Verbandspokal-Viertelfinale trifft Dorfmerkingen auf Normannia Gmünd
- Am Mittwoch wird es heiß auf dem Härtsfeld - und das liegt nicht etwa am aufkeimenden Frühling. Im Viertelfinale des Fußball-Verbandspokals empfängt Landesliga-Tabellenführer Sportfreunde Dorfmerkingen den Verbandsligisten Normannia Gmünd. Ein Derby ums Halbfinale, viel besser geht es eigentlich nicht.
In die Vorbetrachtung auf dieses mit Spannung erwartete Spiel konnte auch Helmut Dietterle nicht gehen, ohne die 0:3-Pleite in Heiningen mit einzubeziehen. „Jede Niederlage tut weh. Man muss sie aber akzeptieren, denn sie gehört zum Fußball dazu. Ich bin unglaublich stolz darauf, was meine Mannschaft in dieser Saison leistet, dennoch sind wir nach dem Heiningen-Spiel nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen“, so Dietterle. Der Fußballlehrer hat sich die Normania beim Heimauftritt gegen den VfL Sindelfingen (3:0, . Red.) angeschaut und war beeindruckt. „Da hat man schon gesehen, dass die Normannia eine Liga höher spielt als wir.“
Ohne Sturm
Personell kann der 65-Jährige nicht aus dem Vollen schöpfen. Viel schwerer als die Pleite gegen Heiningen dürfte der Verlust von Fabian Weiß wiegen, der sich Rot einhandelte und auf bislang unbestimmte Zeit gesperrt ist. Da auch Daniel Nietzer, der zweite etatmäßige Stürmer der Härtsfelder, mit Knieproblemen ausfällt, hat Dietterle speziell dank seiner der Offensive einige Sorgenfalten mehr auf der Stirn. „Fabian ärgert sich am meisten selbst darüber, gemeinsam habe die beiden gut harmoniert. Das bedeutet schon eine gewaltige Umstellung für uns“, sagt Dietterle. Ebenfalls fehlen werden Peter Niederer (Knieprobleme), der sich aber schon wieder im Lauftraining befindet sowie der junge Leon Weber, bei dem man einen leichten Bandscheibenvorfall diagnostiziert hat. Wie er letztlich in der Offensive aufstellen wird, dass weiß der Trainerroutinier selbst noch nicht. Für die beiden Vakanzen wirft er die Namen Jeffrey Janik, Christian Scherer, Patrick Kurz, Philipp Schiele und Simon Vesel in den Raum. Zwei davon werden die große Lücke schließen müssen. „Mal schauen, was am besten zur Normannia passen wird“, überlegt Dietterle laut.
Kein Torwartwechsel
Im Achtelfinale, beim 4:1-Erfolg gegen Neckarrems (ebenfalls ein Verbandsligist), stand Timo Hirschmann zwischen den Pfosten, Ersatzmann von Christian Zech zwischen den Pfosten. Einen neuerlichen Wechsel schloss Dietterle nun aber bereits im Vorfeld aus. „Wir haben es mitunter Timo zu verdanken, dass wir so weit gekommen sind. Aber in dieser Phase der Saison werde ich keinen Wechsel auf dieser Position mehr vornehmen“, so Dietterle, der schmunzelnd ergänzt: „Timo ist ein super Sportsmann, der könnte jeden Tag im Tor stehen. Wenn Dorfmerkingen sieben Mannschaften haben würde, würde er sich bei jeder Mannschaft jeden Tag aufs Neue ins Tor stellen.“
Dietterle weiß, wie man den Pokal gewinnt, hat dies bereits mit dem VfR Aalen und auch mit den Dorfmerkingern bereits geschafft. Gegen eine Wiederholung hat er nichts einzuwenden. Als Trainer der Normannia übrigens, in der Saison 2010/2011, bugsierte er die Stauferstädter ins Finale. Dort schied man gegen den damaligen Drittligisten 1. FC Heidenheim knapp mit 0:2 aus. Platz fünf in der Oberliga bedeutete die beste Platzierung der letzten Jahrzehnte in Gmünd. Spieler unter Dietterle in dieser Saison war übrigens Beniamino Molinari, Trainer des kommenden Gastes. Somit ist es nicht nur ein Derby, sondern auch ein Wiedersehen der besonderen Art, eines zwischen Lehrer und Schüler. Dietterle mahnt: „Wir werden kämpferisch und spielerisch eine Topleistung brauchen, um eine Chance gegen die Normannia zu haben.“