Kaymer setzt auf Langers Ratschläge
Deutschlands aktuell bester Golfer orientiert sich vor dem Masters in Augusta an seinem 27 Jahre älteren Landsmann
(dpa/SID/sz) - Die besondere Aura ist im Augusta National Golf Club allgegenwärtig – auch Deutschlands Golfstar Martin Kaymer spürt sie, wenn er Jahr für Jahr zum Masters an die Magnolia Lane reist. „Von außen wirkt es unscheinbar, aber sobald man durch das Eingangstor fährt, fühlt man sich in einer eigenen Welt“, sagt der 32-Jährige. Zu seinem „Zehnjährigen“in Augusta soll es nun endlich auch mit einem Top-Resultat beim ersten Major-Turnier des Jahres klappen. Bisher ist ein geteilter 31. Rang aus dem Jahr 2014 Martin Kaymers bestes Ergebnis. Die Vorzeichen für ein erfolgreiches Masters in diesem Jahr sind gegeben: Kaymer zeigte bei den jüngsten Turnieren der PGA-Tour, dass sein Golfspiel auf konstant gutem Niveau ist.
„Ich denke, mein Spiel in Augusta ist in den letzten Jahren immer besser geworden, ich habe mich gut auf die Bedingungen dort einstellen können“, sagt Kaymer. „Wenn ich die gute Form der letzten Wochen bestätigen kann, bin ich davon überzeugt, eine gute Rolle spielen zu können.“Damit das klappt, tut sich der zweimalige Major-Sieger, aktuell 44. der Weltrangliste, in der Vorbereitung an Ort und Stelle mit einem zusammen, der alle Tücken des wunderschönen, aber brutal schweren Par-72-Kurses mit den pfeilschnellen Grüns kennt: Bernhard Langer. Der bereits 59 Jahre alte Golf-Veteran aus Anhausen weiß, wie man hier spielen muss, um zu gewinnen: 1985 und 1993 hatte er in Augusta triumphiert.
Für Langer ist es schon das 34. Masters, häufiger hat in Augusta nur der Engländer Sandy Lyle abgeschlagen. Dass Langer, der dominierende Akteur der US-Senioren-Tour, es auch noch mit der viel jüngeren Weltelite aufnehmen kann, bewies er im vergangenen Jahr: Nach dem dritten Tag lag er sensationell auf dem dritten Platz, ehe er am Finaltag mit einer 79er-Runde noch auf den 24. Rang zurückfiel.
Martin Kaymer will in Augusta von Langers geballter Masters-Erfahrung profitieren. „Es bringt mir sehr viel, mich mit ihm zu unterhalten oder mit ihm Golf zu spielen. Er strahlt eine große Gelassenheit und Ruhe aus“, sagt die ehemalige Nummer 1 der Welt. „Die Akribie und Leidenschaft, mit der er sein Leben lang unseren Sport angegangen ist, finde ich sehr beeindruckend.“
Daher werden die beiden deutschen Stars wieder gemeinsam einige Trainingsrunden auf den von einem wahren Blumenmeer umgebenen Bahnen drehen. Und auch bei dem traditionellen Spaßwettbewerb am Tag vor dem eigentlichen MastersStart treten die beiden deutschen Golfstars zusammen an. „Wir haben uns schon für das Par-3-Turnier am Mittwoch verabredet“, erzählt Kaymer. Auch für Langer ist die jährliche Reise in den US-Bundesstaat Georgia immer wieder eine Art Heimkehr: Der in Florida lebende Ausnahmegolfer besitzt als ehemaliger MastersChampion ein lebenslanges Startrecht im Augusta National Golf Club.