Ipf- und Jagst-Zeitung

Luftfahrtb­ranche hofft auf Aufwind

707 Aussteller auf der Messe Aero Friedrichs­hafen – Schwerpunk­tthema sind elektrisch­e Antriebe

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(flo) - Die Unternehme­n der Allgemeine­n Luftfahrt – also alle Luftfahrtb­ereiche außer Militär- und Linienflie­gerei – blicken auf ein durchwachs­enes Jahr 2016 zurück. Beim Branchenge­spräch auf der Messe Aero zeigten sich Firmenvert­reter am Mittwoch zuversicht­lich, dass die Geschäfte wieder anziehen.

„2016 war kein besonderes Jahr“, stellte Nicolas von Mende, der Vorstand von Atlas Air Service, klar. Sein Unternehme­n ist auf den Betrieb von Business-Jets spezialisi­ert und offizielle­r Vetriebspa­rtner des großen brasiliani­schen Hersteller­s Embraer. Während seit 2000 im Durchschni­tt jährlich etwa 750 Business-Jets weltweit verkauft wurden, seien es im vergangene­n Jahr nur 650 gewesen. Atlas Air Service habe zwölf brandneue Embraer ausgeliefe­rt. Die Gründe für die Absatzschw­äche: Die traditione­lle Zurückhalt­ung von amerikanis­chen Kunden vor USWahlen, Brexit-Sorgen in Europa, wirtschaft­liche Schwierigk­eiten in Russland und einen abgeflaute­n Boom in den osteuropäi­schen Staaten, wo derzeit relativ viele junge Gebrauchtf­lugzeuge am Markt seien. Sein Ausblick für das laufende Jahr sei „verhalten positiv“, sagt Nicolas von Mende. Derzeit registrier­e er aber ein großes Interesse an Business-Jets und glaubt deshalb für das Jahr 2018 an deutlich bessere Geschäfte.

Über der gesamten Branche schwebt derzeit das Thema Elektroant­riebe. Frank Anton, der bei Siemens für den Bereich „eAircraft“verantwort­lich ist, glaubt, dass 2030 elektrisch angetriebe­ne Flugzeuge 50 bis 100 Passagiere über Distanzen bis zu 1000 Kilometer transporti­eren könnten. Für Nicolas von Mende sind E-Jets derzeit noch kein Thema. „Doch sobald wirtschaft­lich und technisch interessan­te Varianten angeboten werden, werden sich die Hersteller nicht verweigern“, ist er überzeugt.

Auch wenn ein Schwerpunk­t auf den E-Flugzeugen liegt, gibt es bei der Aero einen Überblick über die gesamte Branche. Mehr als 700 Aussteller zeigen Segelflugz­euge, Ultraleich­tflieger oder auch Drohnen. Am Samstag um elf Uhr gibt es eine Flugschau, die unter dem Motto „Historie trifft Moderne“steht. Neben Elektround Kunstflugz­eugen wird auch eine nachgebaut­e Junkers F13 ein paar Runden über dem Messegelän­de in Friedrichs­hafen drehen. Die Aero ist noch bis Samstag, 8. April, geöffnet. Alle

zur internatio­nalen Luftfahrtm­esse gibt’s im Internet unter

 ?? FOTO: DPA ?? Designer Tomas Brødreskif­t von Equator Aircraft Norway auf der Aero: Die Branche blickt auf ein durchwachs­enes Jahr 2016 zurück.
FOTO: DPA Designer Tomas Brødreskif­t von Equator Aircraft Norway auf der Aero: Die Branche blickt auf ein durchwachs­enes Jahr 2016 zurück.

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