GEW befürchtet zu wenig Lehrpersonal an Grundschulen
(lsw) - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat vor einem Lehrermangel an den badenwürttembergischen Grundschulen gewarnt. Bis zum Jahr 2030 würden mindestens 8000 zusätzliche Pädagogen benötigt, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz am Freitag in Stuttgart unter Berufung auf eine Studie, die im Auftrag der Gewerkschaft erstellt worden war. Die Situation sei dramatisch. „Die Grundschule ist die am schlechtesten ausgestattete Schulart.“Moritz forderte eine bessere Bezahlung der Lehrer und lehnte weitere Stellenstreichungen ab.
Steigende Schülerzahlen und eine Pensionierungswelle verursachen Probleme. Im Südwesten gibt es nach Angaben des Kultusministeriums knapp 2400 öffentliche Grundschulen mit 368 000 Schülern, die von rund 34 900 Lehrern unterrichtet werden.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte: „In der Tat stellt uns die Versorgung der Grundschulen im kommenden Schuljahr angesichts des hohen Einstellungsbedarfs und sehr vieler kleiner Grundschulen vor große Herausforderungen.“In den kommenden beiden Schuljahren gebe es regional durchaus Engpässe. Es müsse über eine Entlastung der Grundschulen nachgedacht werden. „Deshalb prüfen wir aktuell, ob es nicht sinnvoller wäre, mit dem Fremdsprachenunterricht in der Grundschule erst ab Klasse drei zu beginnen, statt wie bislang in Klasse eins.“
Die GEW forderte, zusätzliche Studienplätze für das Lehramt an Grundschulen zu schaffen.