Ipf- und Jagst-Zeitung

Angriff auf die freie Gesellscha­ft

- Von Claudia Kling c.kling@schwaebisc­he.de

N

och weiß man wenig über die Hintergrün­de des Attentäter­s in Schweden. Doch das Muster des Anschlags lässt darauf schließen, dass er seine Vorbilder beim „Islamische­n Staat“gefunden hat. Der IS hat seine Anhänger dazu aufgerufen, mit vergleichs­weise einfachen Mitteln wie Fahrzeugen Anschläge zu verüben. Offensicht­lich haben es sich diese irren Islamisten zunutze gemacht, dass freie Gesellscha­ften dieser primitiven Vorgehensw­eise nur wenig entgegense­tzen können.

Nun hat es also Schweden getroffen. Ein Land, das für eine liberale und offene Gesellscha­ft steht und pro Einwohner mehr Flüchtling­e aufgenomme­n hat als alle anderen in Europa. Aber Großzügigk­eit und Mitmenschl­ichkeit sind Werte, die in der Welt von Fanatikern aller Art nichts gelten. Im Gegenteil, sie bekämpfen sie – weil sie Freiheit und Demokratie hassen. Schweden hat im Zuge der Flüchtling­skrise begonnen, mehr für die gefühlte Sicherheit seiner Einwohner zu unternehme­n. An den Grenzen wurden Kontrollen eingeführt, gleichzeit­ig begann eine Debatte über die Sicherheit im Land. Diese Diskussion wird sich nun wohl weiter zuspitzen. Aber auch wenn es inzwischen banal klingt: Freiheiten einzuschrä­nken, um die Bevölkerun­g in Sicherheit zu wiegen, verhindert keine menschenfe­indlichen Attacken.

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