Erfreulicher Aufruf zur Mäßigung
Zum Leitartikel „Regeln außer Kraft gesetzt“(6.4.):
Dem Kommentar zum Giftgasvorfall in Syrien kann ich von der ersten bis zur letzten Zeile nur zustimmen. Ergänzend zum „Postfaktischen“haben wir es hier offenbar zunehmend mit dem „Präfaktischen“zu tun: Weit bevor die Tatsachen wirklich auf dem Tisch liegen, werden Nachrichten und Meinungen reflexhaft zu Fakten gemacht. Auch der Hinweis auf die unterschiedliche Intensität der öffentlichen Wahrnehmung im Falle Mossuls gegenüber Aleppo ist der Worte wert, die leider selten genug so zu lesen und zu hören sind.
Eventuell kann die Antwort auf die Frage, wem dieser Vorfall nutzt und wem er schadet, hilfreich bei dessen Einordnung sein. Dass Assad gerade zu einem Zeitpunkt, an dem sich seine Lage in jeder Hinsicht stabilisiert, einen solchen militärisch wertlosen, aber in der internationalen Wertung verheerenden Schritt geht, erscheint doch eher unwahrscheinlich. Sollte er tatsächlich diesen Angriff persönlich befohlen haben, so müsste er allerdings nicht nur wegen Kriegsverbrechen, sondern auch wegen Dummheit angeklagt werden.
Aus Ihrem Kommentar sprechen rationale Besonnenheit und der Aufruf zur Mäßigung. Vielen Dank dafür. Dirk Krause,
Irndorf
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir für die Veröffentlichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalten müssen. Leserzuschriften stellen keine redaktionellen Beiträge dar. Anonyme Zuschriften können wir nicht veröffentlichen.
Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebischezeitung.