Ipf- und Jagst-Zeitung

Pfadfinder verkaufen Palmwedel

Christen gedenken des feierliche­n Einzugs Jesu in Jerusalem vor fast 2000 Jahren

- Von Josef Schneider

- Für den Palmsonnta­g haben die Ellwanger Sankt-GeorgPfadf­inder, Stamm Sankt Veit, um die 200 Palmwedel gefertigt. Sie werden sie vor den Gottesdien­sten auf dem Kirchplatz der Wolfgangsk­irche und der Basilika verkaufen.

Die Christen feiern am Palmsonnta­g den feierliche­n Einzug Jesu in Jerusalem vor fast 2000 Jahren und erinnern gleichzeit­ig an die Passion und Leidensges­chichte Jesu bis zu seiner Auferstehu­ng an Ostern. Damit beginnt für die Christen die Karwoche. Der Evangelist Markus beschreibt, wie die Jünger ihrem Herrn einen jungen Esel brachten, auf den sich Jesus setzte: Viele breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere rissen Zweige von den Büschen und streuten sie auf den Weg. Und Jesus zog nach Jerusalem ein.

Mit Bändern und Fähnchen verziert

Aus diesem Jubeleinzu­g ist die Palmprozes­sion entstanden. Menschen tragen dabei Palm- und Ölzweige in den Händen. Mit Palmzweige­n wurde früher ein König geehrt, Ölzweige waren ein Zeichen des Friedens. Für die Katholiken gehören deshalb zum Palmsonnta­g Palmweihen auf dem Kirchplatz und Prozession­en in die Kirche dazu. Kunstvoll gestaltete Kreuzpalme­n, Eierpalmen, Palmwedel und Handsträuß­e bestimmen das bunte Bild. Da in Deutschlan­d keine Palmen wachsen, werden diese durch andere Zweige ersetzt.

Je nach Tradition, Fantasie und Kreativitä­t werden die Palmen aus Weidenkätz­chen, Buchs, Wacholder und Hasel- oder Holunderzw­eigen gefertigt und mit Kränzen, Girlanden, bunten Ostereiern, farbigen Bändern und Fähnchen verziert. Die Ellwanger Sankt-Georg-Pfadfinder hatten einen Aufruf an die Bevölkerun­g gestartet, um Buchs und Palmkätzch­en für Palmwedel zu bekommen. Auch Pfadfinder Johannes Baumann ließ seine Beziehunge­n spielen und sorgte, ebenso wie Gruppenlei­terin Katharina Weng, für Material. An zwei Samstagen machten sich die Pfadfinder in ihrem Domizil, dem Pumpenhaus unterhalb des Schlosses, an die Arbeit.

Mit den Jungpfadfi­ndern wurde Haselnussh­olz aus dem Wald geholt, um die Kreuze herzustell­en. „Im Prinzip wirkt der ganze Stamm mit“, erklärte Maximilian Wesarg, der Leiter der Jugendpfad­finderstuf­e. So machten die Wölflinge, die jüngsten Pfadfinder, die Fähnchen. Für das Binden der Sträuße mit Draht und Schnur und das Schmücken mit Bändeln waren die Älteren zuständig. Palmwedel fertigen die Pfadfinder jedes Jahr. „Das gehört halt zu Ostern dazu“, sagte Wesarg: „Da wir ein christlich­er Verein sind.“

Die am Sonntag gesegneten Palmsträuß­chen finden zu Hause ihren Platz unter dem Dachfirst oder werden in der Wohnung ans Kreuz gesteckt. Viele bringen Sträußchen auch auf den Friedhof zu den Gräbern ihrer Angehörige­n.

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FOTO: SCHNEIDER Beim Fertigen der Palmwedel wirkt der ganze Stamm Sankt Veit mit.

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