Pfadfinder verkaufen Palmwedel
Christen gedenken des feierlichen Einzugs Jesu in Jerusalem vor fast 2000 Jahren
- Für den Palmsonntag haben die Ellwanger Sankt-GeorgPfadfinder, Stamm Sankt Veit, um die 200 Palmwedel gefertigt. Sie werden sie vor den Gottesdiensten auf dem Kirchplatz der Wolfgangskirche und der Basilika verkaufen.
Die Christen feiern am Palmsonntag den feierlichen Einzug Jesu in Jerusalem vor fast 2000 Jahren und erinnern gleichzeitig an die Passion und Leidensgeschichte Jesu bis zu seiner Auferstehung an Ostern. Damit beginnt für die Christen die Karwoche. Der Evangelist Markus beschreibt, wie die Jünger ihrem Herrn einen jungen Esel brachten, auf den sich Jesus setzte: Viele breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus, andere rissen Zweige von den Büschen und streuten sie auf den Weg. Und Jesus zog nach Jerusalem ein.
Mit Bändern und Fähnchen verziert
Aus diesem Jubeleinzug ist die Palmprozession entstanden. Menschen tragen dabei Palm- und Ölzweige in den Händen. Mit Palmzweigen wurde früher ein König geehrt, Ölzweige waren ein Zeichen des Friedens. Für die Katholiken gehören deshalb zum Palmsonntag Palmweihen auf dem Kirchplatz und Prozessionen in die Kirche dazu. Kunstvoll gestaltete Kreuzpalmen, Eierpalmen, Palmwedel und Handsträuße bestimmen das bunte Bild. Da in Deutschland keine Palmen wachsen, werden diese durch andere Zweige ersetzt.
Je nach Tradition, Fantasie und Kreativität werden die Palmen aus Weidenkätzchen, Buchs, Wacholder und Hasel- oder Holunderzweigen gefertigt und mit Kränzen, Girlanden, bunten Ostereiern, farbigen Bändern und Fähnchen verziert. Die Ellwanger Sankt-Georg-Pfadfinder hatten einen Aufruf an die Bevölkerung gestartet, um Buchs und Palmkätzchen für Palmwedel zu bekommen. Auch Pfadfinder Johannes Baumann ließ seine Beziehungen spielen und sorgte, ebenso wie Gruppenleiterin Katharina Weng, für Material. An zwei Samstagen machten sich die Pfadfinder in ihrem Domizil, dem Pumpenhaus unterhalb des Schlosses, an die Arbeit.
Mit den Jungpfadfindern wurde Haselnussholz aus dem Wald geholt, um die Kreuze herzustellen. „Im Prinzip wirkt der ganze Stamm mit“, erklärte Maximilian Wesarg, der Leiter der Jugendpfadfinderstufe. So machten die Wölflinge, die jüngsten Pfadfinder, die Fähnchen. Für das Binden der Sträuße mit Draht und Schnur und das Schmücken mit Bändeln waren die Älteren zuständig. Palmwedel fertigen die Pfadfinder jedes Jahr. „Das gehört halt zu Ostern dazu“, sagte Wesarg: „Da wir ein christlicher Verein sind.“
Die am Sonntag gesegneten Palmsträußchen finden zu Hause ihren Platz unter dem Dachfirst oder werden in der Wohnung ans Kreuz gesteckt. Viele bringen Sträußchen auch auf den Friedhof zu den Gräbern ihrer Angehörigen.