Ausbau des Allgäu Airports rückt näher
(alm) - Der geplante Ausbau des Allgäu Airports in Memmingen hat am Montag eine wichtige Hürde genommen: Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wies eine Beschwerde zweier Bürger ab, die das Projekt mit einem Finanzvolumen von 17 Millionen Euro stoppen wollten. Allerdings werden die Bauarbeiten in diesem Jahr nicht starten können, weil die EU-Wettbewerbshüter damit zögern, eine finanzielle Beteiligung des Freistaats Bayern an den Projektkosten zu genehmigen.
Der Allgäuer Regionalflughafen, der 2016 mit 997 714 Passagieren seinem Millionenziel sehr nahe gekommen ist, will seine Infrastruktur internationalen Sicherheitsstandards anpassen. Dazu zählt die Verbreiterung der Start- und Landebahn von 30 auf 45 Meter. Zudem muss der Airport ein zuverlässigeres Instrumentenlandesystem einführen, damit weniger Flugzeuge – etwa bei schlechtem Wetter – auf andere Flughäfen ausweichen müssen. 2015 hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof sämtliche Klagen gegen den geplanten Ausbau des Flughafens abgewiesen und eine Revision dieses Urteils nicht zugelassen. Daraufhin hatten zwei Kläger aus Memmingen eine sogenannte Nichtzulassungsbeschwerde eingereicht. Diese wurde jetzt vom Gericht in Leipzig zurückgewiesen.
Damit ist der Planfeststellungsbeschluss vom 1. März 2013 bestandskräftig. Als ein „wichtiges Signal“bezeichnete am Montag das Urteil der Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid: „Wir haben nun die juristische Klarheit bekommen, die wir brauchen, um ohne Einschränkungen die Zukunft des Flughafens für die kommenden 15 bis 20 Jahre planen zu können.“
Dabei warten die Betreiber des Flughafens noch auf die Entscheidung der EU, ob der Freistaat die Infrastrukturmaßnahmen mit 12,2 Millionen Euro fördern darf. Bei diesen Überlegungen geht es unter anderem um den Flughafen Friedrichshafen: Die EU will sicherstellen, dass der Bodensee-Airport im Wettbewerb nicht benachteiligt wird. „Wir rechnen damit, spätestens im zweiten Quartal das Ja aus Brüssel zu bekommen“, sagt Ralf Schmid. Nach seiner Einschätzung könnten dann die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau spätestens im Frühjahr 2018 beginnen.