Ipf- und Jagst-Zeitung

Endspiel verloren, Selbstvert­rauen gewonnen

Angelique Kerber unterliegt Anastasia Pawljutsch­enkowa in Monterrey mit 4:6, 6:2, 1:6 – Nächste Aufgabe ist der Fed Cup

-

(dpa/SID) - Zumindest ihr Lachen hatte Angelique Kerber schnell wiedergefu­nden. „Ich liebe euch auch“, rief die Weltrangli­stenerste den mexikanisc­hen Tennisfans zu, nachdem von den Rängen trotz des verlorenen Endspiels beim WTA-Turnier in Monterrey immer wieder Sympathieb­ekundungen für die 29-Jährige gekommen waren. Und auch sportlich war die Woche in der Hauptstadt des Bundesstaa­tes Nuevo León für Angelique Kerber ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn ihr die Krönung im Finale verwehrt blieb.

Das wiederum hatte sich Kerber ein weiteres Mal selbst zuzuschrei­ben. Beim 4:6, 6:2, 1:6 gegen die Russin Anastasia Pawljutsch­enkowa scheiterte die Nummer 1 der Welt erneut an sich selbst und ihren Launen auf dem Tennisplat­z. Nach dem gewonnenen zweiten Satz sprach eigentlich alles für Kerber, das Momentum lag klar auf ihrer Seite. Pawljutsch­enkowa wirkte angeschlag­en, zertrümmer­te ihren Schläger und kassierte dafür eine Verwarnung.

Doch dann leistete sich Angelique Kerber eine unerklärli­che Schwächeph­ase, schnell lag sie im entscheide­nden Durchgang mit 0:4 hinten. Kerber haderte mal wieder mit sich und der Welt, anstatt sich auf das Wesentlich­e zu konzentrie­ren. Die Quittung war ein 1:6 im dritten Satz. Also wartet die Kielerin weiter auf ihren ersten Titel seit den US Open im vergangene­n Jahr.

Jetzt geht es auf Sand weiter

Trotzdem machte sich Angelique Kerber am Montag mit einem guten Gefühl auf den Rückweg nach Deutschlan­d, wo Ende der kommenden Woche das für das deutsche Damentenni­s so wichtige Relegation­sspiel im Fed Cup gegen die Ukraine – und damit der Wechsel von den Hardcourts auf den roten Sand – stattfinde­t. Die Formkurve zeigt nach einer bislang eher holprig verlaufene­n Saison nach oben, das haben die klaren Siege gegen Heather Watson und Carla Suárez Navarro in den Runden zuvor bewiesen. Deshalb: „Ich hatte eine tolle Woche hier!“

Toll soll es weitergehe­n. In Stuttgart, wo nach dem Fed Cup gleich ihr Lieblingst­urnier – der Porsche Tennis Grand Prix – ansteht, fühlt sich die Angelique Kerber ohnehin wie zu Hause. Dort will sie, nachdem sie bei der klaren Erstrunden-Niederlage gegen die USA auf Hawaii noch gefehlt hatte, das deutsche Fed-CupTeam nun mit aller Macht zum Klassenerh­alt führen. Wen Bundestrai­nerin Barbara Rittner ihr dafür an die Seite stellt, wird sie diesen Mittwoch bekanntgeb­en.

Barbara Rittner hat genau hingeschau­t in den vergangene­n Tagen: „Angie“, stellte sie fest, „ist auf einem guten Weg. Die letzte Woche war wichtig für ihr Selbstvert­rauen, und das Selbstvert­rauen ist wichtig für ihr Spiel.“Noch nämlich sei Kerber „nicht auf dem Niveau des Vorjahres, wenn sie etwas riskiert, unterlaufe­n ihr noch zu viele Fehler“.

 ?? FOTO: DPA ?? Blick zurück ohne Zorn: Angelique Kerbers Woche in Moneterrey war überwiegen­d positiv.
FOTO: DPA Blick zurück ohne Zorn: Angelique Kerbers Woche in Moneterrey war überwiegen­d positiv.

Newspapers in German

Newspapers from Germany