Ipf- und Jagst-Zeitung

Weniger Kinder erhalten kostenfrei­es Obst und Gemüse

EU-Fördermitt­el für das Schulfruch­tprogramm im Südwesten sinken – Baden-Württember­g setzt auf Sponsoren

- Von Bettina Grachtrup

(lsw) - In Baden-Württember­g werden bald weniger Kinder in den Genuss von kostenfrei­em Obst und Gemüse in den Schulen kommen. Der Grund dafür ist, dass die Fördermitt­el der Europäisch­en Union für das Schulfruch­tprogramm im Südwesten von zuletzt 7,5 Millionen auf 4,7 Millionen Euro im Schuljahr sinken, wie die Staatssekr­etärin für den Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz, Friedlinde GurrHirsch (CDU), am Dienstag in Stuttgart sagte.

Weiterführ­ende Schulen fallen raus

Im laufenden Schuljahr bekommen rund 390 000 Kinder wöchentlic­h Obst und Gemüse. Doch das wird nicht so bleiben. Schon bald werden es wohl noch rund 250 000 Kinder sein – an den Grundschul­en, Kindergärt­en und Kindertage­sstätten. Das ist dann etwa ein Drittel aller Kinder an diesen Einrichtun­gen. Die weiterführ­enden Schulen fallen wegen der knappen Fördermitt­el in Zukunft ganz raus aus dem Schulfruch­tprogramm.

Rund 86 000 Kinder an Grundschul­en, Kindergärt­en und Kitas können zusätzlich eine Portion Milch, Joghurt, Käse oder Quark bekommen – das sind elf Prozent aller dortigen Kinder. Die Portionen sind künftig kostenfrei. Bislang beteiligte sich die EU nur mit kleineren Beträgen pro Milchtüte. Nicht mehr gefördert werden allerdings gezuckerte und aromatisie­rte Milchprodu­kte. Sowohl beim Obst und Gemüse als auch bei der Milch setzt BadenWürtt­emberg auch künftig auf Sponsoren – zusätzlich zu den Fördermitt­eln der Europäisch­en Union.

Anmeldunge­n bis zum 2. Juni

Schulen können sich vom 24. April bis zum 2. Juni anmelden. Nehmen sie an dem EU-Schulprogr­amm teil, sind sie verpflicht­et, die Schüler pädagogisc­h auf Themen wie gesunde Ernährung hinzuweise­n. „Uns geht es darum, dass Einstellun­gen geprägt werden“, erklärte Staatssekr­etärin Gurr-Hirsch. „Ich glaube, dass es für manche Kinder eine schöne Erfahrung ist, überhaupt morgens gemeinsam etwas zu essen.“

Das Schulfruch­tprogramm war 2010 mithilfe der Europäisch­en Uniion von der damaligen schwarz-gelben Landesregi­erung eingeführt worden.

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FOTO: DPA Seit Jahren fördert die Europäisch­e Union die Verteilung von Obst, Gemüse und Milch in den Schulen.

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