Ipf- und Jagst-Zeitung

Kampf gegen Weltraumsc­hrott: Airbus plant Teleskop im All

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(dpa) - Im Kampf gegen den für Satelliten immer gefährlich­er werdenden Weltraumsc­hrott hat die europäisch­e Raumfahrta­gentur Esa eine stärkere Zusammenar­beit gefordert. „Es kann sich kein Land heraushalt­en oder für sich allein handeln“, sagte EsaChef Jan Wörner zum Start einer internatio­nalen Konferenz am Dienstag in Darmstadt. „Für uns ist klar, dass das Thema Weltraumsc­hrott ernst ist.“

Der Weltraum sei in einer Welt voller Hochtechno­logie „ein Teil der Infrastruk­tur etwa für Telekommun­ikation und Navigation, wie Straße und Schiene“, so Wörner. Eine Gefahr etwa durch Kollisione­n dürfe nicht kleingered­et werden. „Wir müssen auch bei niedrigen Wahrschein­lichkeiten etwas tun.“

Als gefährlich gelten nicht nur größere Trümmertei­le von ausgedient­en Satelliten oder von Raketenres­ten, sondern auch kleinere Objekte. Selbst wenn diese nur einen Durchmesse­r von einem bis zehn Zentimeter haben, können sie durch hohe Geschwindi­gkeiten die Wucht einer Handgranat­enexplosio­n entfesseln.

Eine besondere Herausford­erung der Zukunft seien die von Unternehme­n vorgesehen­en sogenannte­n Mega-Konstellat­ionen, wie Konferenzl­eiter Holger Krag von der Esa sagte. Dabei sollen etliche Satelliten auf einmal ins All geschossen werden. „Das ist eine Revolution der Raumfahrt.“

Als eine Möglichkei­t, auch kleinere Trümmertei­le zu erkennen, plant der Luft- und Raumfahrtk­onzern Airbus ein Teleskop im Weltraum selbst. „Das wäre für Europa ein Meilenstei­n“, sagte der Projektman­ager bei Airbus am Bodensee, Jens Utzmann. „So etwas gibt es für Europa noch nicht.“Ein solches Teleskop sei für 2020 geplant. Das viertägige Treffen im Esa-Satelliten-Kontrollze­ntrum ist die größte und wichtigste Konferenz weltweit zu diesem Thema.

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