Ipf- und Jagst-Zeitung

Fantasie ist gefragt

- Von Christine King

Zwei (ARD, Mittwoch, 20.15 Uhr) –

Mal was anderes: Dieser Beziehungs­film zeigt nicht, wie es ist, sondern wie es sein könnte. Und zwar in verschiede­nen Optionen. Erster Akt: Fiona und Martin treffen sich zufällig 23 Jahre nach ihrer kurzen Verliebthe­it wieder. Die Anziehung ist noch da, sie verfallen einander. Einfach ist es dennoch nicht, denn Martin hat Kinder und ist verheirate­t. Schnitt nach dem ersten Drittel des Films, die zweite Episode beginnt: Die beiden leben tatsächlic­h zusammen, Martin hat seine Familie verlassen, aber es gibt Probleme. Wieder Schnitt, dritter Akt: Die beiden haben sich nochmals getrennt und treffen sich ein Jahr später wieder. Wie es weitergeht? Das darf der Zuschauer raten, Fantasie ist gefragt. Regisseuri­n und Drehbuchau­tor, Ariane und Frank Zeller, wollten etwas machen, „was unserer eigenen Erfahrung mit Beziehunge­n entspricht“– und zeigen sich mutig.

„Zwei“ist alles andere als ein Liebesfilm mit Happy End. Es gibt drei Episoden, aber nur ein Thema, nur zwei Personen und nur wenige Schauplätz­e. Das Ganze erinnert an ein Kammerspie­l, aber der Zuschauer fühlt sich nicht ins Theater versetzt. Alles ist sehr realistisc­h und alltagsnah. Das Meer, die Wetterwech­sel, unterschie­dliches Licht: Symbole für die wechselhaf­te Liebesbezi­ehung. Und starke Schauspiel­kunst: Hans Löw und vor allem Katharina Marie Schubert überzeugen als Paar.

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