Fantasie ist gefragt
Zwei (ARD, Mittwoch, 20.15 Uhr) –
Mal was anderes: Dieser Beziehungsfilm zeigt nicht, wie es ist, sondern wie es sein könnte. Und zwar in verschiedenen Optionen. Erster Akt: Fiona und Martin treffen sich zufällig 23 Jahre nach ihrer kurzen Verliebtheit wieder. Die Anziehung ist noch da, sie verfallen einander. Einfach ist es dennoch nicht, denn Martin hat Kinder und ist verheiratet. Schnitt nach dem ersten Drittel des Films, die zweite Episode beginnt: Die beiden leben tatsächlich zusammen, Martin hat seine Familie verlassen, aber es gibt Probleme. Wieder Schnitt, dritter Akt: Die beiden haben sich nochmals getrennt und treffen sich ein Jahr später wieder. Wie es weitergeht? Das darf der Zuschauer raten, Fantasie ist gefragt. Regisseurin und Drehbuchautor, Ariane und Frank Zeller, wollten etwas machen, „was unserer eigenen Erfahrung mit Beziehungen entspricht“– und zeigen sich mutig.
„Zwei“ist alles andere als ein Liebesfilm mit Happy End. Es gibt drei Episoden, aber nur ein Thema, nur zwei Personen und nur wenige Schauplätze. Das Ganze erinnert an ein Kammerspiel, aber der Zuschauer fühlt sich nicht ins Theater versetzt. Alles ist sehr realistisch und alltagsnah. Das Meer, die Wetterwechsel, unterschiedliches Licht: Symbole für die wechselhafte Liebesbeziehung. Und starke Schauspielkunst: Hans Löw und vor allem Katharina Marie Schubert überzeugen als Paar.