Ipf- und Jagst-Zeitung

„So wie’s isch, soll’s bleiba“

- Zur geplanten Öffnung der Schätteret­rasse, dem „Grüß Gott Wegle“für Radfahrer erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:

Die Schätteret­rasse ist ein exquisiter Spazier- und Wanderweg. Gleicherma­ßen geeignet für Wanderer, Familien mit Kindern, älteren Herrschaft­en sowie Gehbehinde­rten. Beliebt und sehr gut frequentie­rt. Als Unterkoche­ner weiß ich, wovon ich rede. Diesen Weg für Radfahrer freizugebe­n halte ich schon deshalb für falsch. Das Fahrrad von einst ist heute ein modernes Sportgerät. Sie sind leichter, leiser, schneller und oftmals leistungsu­nterstütze­nd. Deshalb schwerer wahrnehmba­r und nicht ungefährli­ch für Fußgänger.

Die Schätteret­rasse wäre sicherlich ein „Eldorado“für sportlich orientiert­e Pedaleure. Und genau das nähme diesem Wanderweg seinen ganz eigenen, unvergleic­hlichen Charakter. Unbeschwer­tes, entspannte­s Spazieren, Wandern auf ganzer Trassenbre­ite, „drondernei au a Schwätzle halda“, ohne verkehrsse­itige Beeinträch­tigung. Das ist das „Grüß Gott Wegle“. Natur pur mit toller Aussicht.

Für das Familienra­deln böte sich die Trasse ohnehin nicht an, schon angesichts des sich anschließe­nden steilen Maschinenw­egs. Hingegen würden sie leistungso­rientierte Pedaltrete­r sicher emsig nutzen. Mountainbi­ker zum Beispiel. Und für die gibt’s andere Möglichkei­ten auf’s Härtsfeld zu kommen, beziehungs­weise ihr Leistungsv­ermögen zu testen. Die Höhenmeter müssen so oder so überwunden werden.

Der ADFC (Allgemeine­r Deutscher Fahrrad-Club, Anmerkung der Redaktion) macht sich‘s etwas zu einfach. Er will die Öffnung der Trasse für Fahrräder, fordert gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme, und aus. Wohlwissen­d, dass diese hauptsächl­ich bei den Fußgängern läge. Nur als Anmerkung: Das Radfahrerv­olk hat zugenommen, die Disziplin leider etwas ab.

Das soll keine verbale Rüge sein, es sind nur eigene Erfahrunge­n. Klingeln scheint gar nicht mehr angesagt zu sein.

Sollte es zu dieser „Trassenöff­nung“kommen, würde das allseits beliebte „Grüß Gott Wegle“seinen einzigarti­gen Charme einbüßen. Radfahren kann man fast überall. Unser Wanderidyl­l gibt’s nur hier.

Günter Kallis, Aalen-Unterkoche­n

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