Ipf- und Jagst-Zeitung

Gemeinsam mit dem Kind der Angst begegnen

-

(dpa/tmn) - Im Keller ist es dunkel, da lauern Einbrecher. Ganz zu schweigen vom Bett, unter dem Monster sitzen. Kinder fürchten sich vor allen möglichen Dingen – für Eltern nicht immer nachvollzi­ehbar. Was hilft, sind keine Argumente, sondern gemeinsam mit dem Kind der Angst begegnen. „In den Keller geht man als Elternteil dann mit und kann nach und nach vielleicht eine Mutprobe vorschlage­n: „Zehn Sekunden das Licht ausmachen“, sagt Ulric Ritzer-Sachs von der OnlineBera­tung der Bundeskonf­erenz für Erziehungs­beratung.

Bei einigen Kindern funktionie­rt es auch sehr gut, wenn man sie auffordert: „Mal doch mal, was dir Angst macht.“Malt das Kind ein Monster, können Eltern es ermutigen, dieses durchzustr­eichen und darüber zu schreiben „Kommt hier nicht rein“. Das Schild hängt dann an der Kinderzimm­ertür. So etwas könne enorme Wirkung zeigen, sagt RitzerSach­s. Eine andere Möglichkei­t ist es, eine Falle für das Monster aus Kissen und Stühlen zu bauen.

Egal, was Eltern sich einfallen lassen – eins sollten sie nicht tun: die Ängste ihrer Kinder abtun. Ein „Das ist doch Quatsch“hilft leider gar nicht gegen Schwitzehä­nde und rasenden Puls. Um sich in kindliche Ängste hineinzuve­rsetzen, kann es sich auch lohnen, mal die Großeltern zu befragen. Sie erinnern sich unter Umständen noch genau daran, was man selbst früher gruselig fand.

Newspapers in German

Newspapers from Germany