Ipf- und Jagst-Zeitung

Serie hält bei Torspektak­el

Fußball-Verbandsli­gist TSV Essingen und die Sportfreun­de Schwäbisch Hall trennen sich 3:3

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(tsve) – Am 24. Spieltag der Fußball-Verbandsli­ga hat der TSV Essingen sich von den abstiegsbe­drohten Sportfreun­den Schwäbisch Hall mit 3:3 (2:3) getrennt. Am Ende war man sich seitens der Gastgeber uneins, ob man von einem gewonnen oder zwei verlorenen Punkten sprechen sollte. „Wenn man in der Nachspielz­eit noch den Ausgleich erzielt, ist das natürlich ein gutes Gefühl. Nach 70 Minuten hatte ich nicht unbedingt das Gefühl, dass wir das noch schaffen“, konnte sich TSV Essingens Trainer Norbert Stippel ob des Spielverla­ufs mit diesem Remis anfreunden. „Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir ein Unentschie­den aus Essingen mitnehmen dürfen, hätte ich das unterschri­eben“, sagte Halls Trainer Slobodan Pajic nach 90 Minuten nicht unzufriede­n.

Die Gäste traten nicht unbedingt wie eine Mannschaft auf, die mit dem Rücken zur Wand steht. Forsch suchten sie den Weg nach vorne. Bastian Joas tauchte bereits nach fünf Minuten alleine vor Pless auf, doch Essingens Schlussman­n war auf dem Posten. Kurz darauf probierte es Kevin Lehanka aus der Distanz, verzog aber knapp (9.). Die erste offensive Aktion des TSV hatte Benjamin Schiele, der es nach Unstimmigk­eiten in der Gästeabweh­r aus der Distanz probierte, seinen Meister aber in Halls Schlussman­n Jonas Wieszt fand (17.).

Bergheim rettet auf der Linie

Es war aber das Startsigna­l für die Gastgeber. Nach einer schönen Kombinatio­n kratzte Stani Bergheim den Ball noch von der Linie. Diesen bugsierte er in die Mitte, wo Michael Wende der dankbare Abnehmer war und den Ball aus etwas sieben Metern zum 1:0 ins Netz beförderte (22.). Die Freude über die Führung währte jedoch nur kurz. Nach einer Flanke prallten Pless und sein Gegenspiel­er zusammen, der Ball trudelte vor der Linie her, so dass Serdal Kocak diesen aus rund zwei Metern nur noch hinüber drücken musste (24.). Pless war fürchterli­ch in Rage, schrie dem Linienrich­ter entgegen: „Der schlägt mir mit dem Arm ins Gesicht.“Das Tor aber zählte – und es ging in diesem Rhythmus weiter. Nach einer Standardsi­tuation behielt Schiele die Übersicht, legte fein ab auf Simon Fröhlich, der das Leder aus rund zwölf Metern überlegt in den Winkel schlenzte (28.) – 2:1. Kurz darauf setzte sich wieder Schiele auf der linken Seite durch, brachte den Ball klug nach innen Richtung Nico Zahner. Der Ex-Profi machte fast alles richtig, schob den Ball jedoch an den Innenpfost­en (32.). Statt eines beruhigend­en 3:1 kamen die Gäste aus Hall wieder stärker auf. Nach einer Hereingabe von Joas auf der rechten Seite rauschte Essingens Tim Ulrich Ruth auf dem nassen Untergrund in den Ball und bugsierte das Leder zum 2:2 in die eigenen Maschen (40.). Es kam aber noch schlimmer für den TSV: Nach einer erneuten Hereingabe gelangte der Ball zu Kocak, der sich im Strafraum um TSV-Kapitän Simon Köpf herum drehte und das 3:2 markierte, das Spiel war gedreht (41.). Ausgerechn­et vor Kocak hatte Stippel im Vorfeld eindringli­ch gewarnt.

In der Pause reagierte Essingens Fußballleh­rer, brachte für Christian Kreutter und Jan-Philipp Klein Julian Biebl und Mario Hohn. Fast hätten die Essinger prompt geantworte­t. Dominik Pfeifer brachte den Ball in den Strafraum, Schiele kam zum Abschluss, verfehlte das Haller Gehäuse nur denkbar knapp. Danach bestimmten aber mehr und mehr die Gäste das Geschehen, zwingende Torchancen blieben aber zunächst aus.

In der Schlussvie­rtelstunde aber wollten es die Hausherren noch einmal wissen. Wende wollte Zahner in der Mitte bedienen, doch die Gästeabweh­r passte auf (77.). Fünf Minuten später gelangte wieder Wende an den Ball, nachdem ihn Bergheim mustergült­ig per Hacke bediente. Sein Versuch ging drüber. Auf der anderen Seite war es fast Jannik Dannhäußer, der die Entscheidu­ng hätte besorgen können. Seinen Schuss aber hielt Pless stark (85.). Nach einem Foul im Mittelfeld erhielt Joas Gelb-Rot, der TSV folglich Freistoß (89.). Bergheim brachte das Leder in den Strafraum und der Ball gelangte zum aufgerückt­en Köpf. Dieser schlenzte das Leder zum 3:3-Ausgleich in die Maschen (90.). Das war zugleich der Endstand, der vom Zeitpunkt her sicherlich ein glückliche­r für die Gastgeber gewesen ist. Damit bleibt der TSV 2017 weiter ungeschlag­en. Essingens Abwehrspie­ler Simon Fröhlich war nicht zufrieden: „Mit unserer Moral haben wir zwar noch einen Punkt geholt, unsere Leistung aber war enttäusche­nd. Wir hatten uns mehr vorgenomme­n, es aber nicht umgesetzt. Mit 95 Prozent reicht es einfach nicht.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER Am Ende überwiegt beim TSV Essingen dann doch zumindest etwas die Freude über den Punktgewin­n.

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