Ipf- und Jagst-Zeitung

Löw macht Kruse Hoffnung

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(SID/dpa) - Die besondere Konstellat­ion mit Confederat­ions Cup und U21-EM könnte dem formstarke­n Angreifer Max Kruse ein Jahr nach seiner Verbannung ein unverhofft­es Comeback in der Nationalma­nnschaft bescheren. Bundestrai­ner Joachim Löw macht Werder Bremens Torjäger nach dessen Vier-Tore-Gala in Ingolstadt Hoffnungen auf weitere Auftritte im Deutschlan­d-Trikot. Der 29-Jährige sei „eine Option“für den Confed Cup im Juni, sagte Löw. „In dieser Form kann er wertvoll sein für uns.“Nach mehreren privaten Eskapaden hatte Löw den Angreifer im März 2016 aus dem DFB-Kader gestrichen und seither nicht mehr berücksich­tigt.

„Max hat sich zum wiederholt­en Male unprofessi­onell verhalten. Das akzeptiere ich nicht“, hatte Löw die Suspendier­ung damals begründet. „Ich möchte Spieler, die sich auf den Fußball und die EM konzentrie­ren, auch zwischen den Spielen.“

Die Tür zum Nationalte­am schien zu für Kruse, zumal der Angreifer in Wolfsburg und auch in den ersten Wochen in Bremen nicht überzeugen konnte. Doch seit einigen Wochen ist Kruse der auffälligs­te Garant des Bremer Aufschwung­s und mit 13 Treffern inzwischen drittbeste­r deutscher Torschütze der Bundesliga hinter Timo Werner (17) und Mario Gomez (14). In den letzten sieben Partien war Kruse an 15 Treffern der Hanseaten beteiligt. Und vier Bundesliga­tore in einem Spiel, das war selbst Werder-Legenden wie Claudio Pizarro, Wynton Rufer, Klaus Allofs, Ailton und Miroslav Klose nie gelungen.

Auch dem Bundestrai­ner ist Kruses Aufschwung nicht entgangen. Zumal Löw für den Sommer mit dem Confed Cup in Russland, der zeitgleich­en U21-EM in Polen und seinem Wunsch, einige Stammspiel­er wie Sami Khedira, Toni Kroos oder Thomas Müller zu schonen, ein ganz besonderes Personalpu­zzle zu lösen hat.

„Max Kruse hat eine gute Übersicht, geht weite Wege in die Spitze“, sagte Löw und fügte hinzu: „Für mich hat er sich nie aus der Nationalma­nnschaft verabschie­det.“

Und was sagt Kruse selbst? Der Bremer gab sich auch nach seiner bärenstark­en Vorstellun­g in Ingolstadt, die Löw-Assistent Thomas Schneider und Trainer-Hospitant Klose auf der Tribüne verfolgten, zurückhalt­end. „Bis jetzt gehe ich davon aus, dass ich Urlaub habe.“Wenn Löw ruft, dürfte Kruse aber gerne umplanen.

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