Der Kunstrasenplatz ist fast fertig
Ab Juli können Vereine und Flüchtlinge zum Kicken kommen.
- Es leuchtet schon grün: Viel zu tun ist nicht mehr am Kunstrasenfeld bei der LEA, das künftig von den Flüchtlingen und den Ellwanger Vereinen gemeinsam genutzt werden soll. In rund 14 Tagen ist es fertig.
Das Kunstrasenfeld und den Sanitäranbau an die alte Kasernen-Turnhalle direkt daneben, die ebenfalls von Flüchtlingen und Vereinen genutzt werden soll, bezahlt das Land. Zwei Millionen Euro hatte der Gemeinderat ausgehandelt, quasi als finanzielles Dankeschön für die Zustimmung zur Landeserstaufnahmeeinrichtung. Dieses Geld wird bis zum letzten Cent verbaut, versichert Wilfried Feindura, Leiter des staatlichen Bauamts in Schwäbisch Hall, das schon zu Kasernenzeiten für alle Bauarbeiten auf dem Gelände zuständig war. Die Kunst wird wohl eher sein, eine Punktlandung hinzulegen. Denn bisher hat die Stadt signalisiert, dass sie nicht für die Mehrkosten aufkommen wird.
Die Kosten haben alle Beteiligten lange beschäftigt, weil erst zu klären war, wie sie verteilt werden, sagt Feindura. „Wir haben mehrere Monate gebraucht, um ein Konzept zu entwickeln.“Denn mit den zwei Millionen Euro soll nicht nur das Kunstrasenfeld samt Zubehör und Ingenieurleistungen finanziert werden, sondern auch der Sanitäranbau an die alte Turnhalle. Weil die in einem eher jämmerlichen Zustand ist, wird der Anbau so konstruiert, dass die Halle später einmal abgerissen werden, der Anbau aber stehen bleiben kann. Lange sei nicht klar gewesen, ob nach der Fertigstellung des Kunstrasenfelds genug Geld übrig bleibt für einen kompletten Anbau samt Duschen oder Toiletten oder vielleicht nur für einen Rohbau.
Die vorbereitenden Arbeiten für den Anbau sind schon fertig
Das Kunstrasenfeld kostet samt Flutlicht mit allem drum und dran 1,3 Millionen Euro. Die restlichen 700 000 Euro reichen für den Sanitäranbau, hofft Feindura. Auch, weil das Architekturbüro Romer eine günstigere Lösung durch Modulbauweise aufgetan hat. Bis diese Arbeiten Mitte 2018 abgeschlossen sind, ist die Halle für den Trainingsbetrieb geschlossen.
Die vorbereitenden Arbeiten für den Anbau sind schon erledigt, sagt Alexander Straub vom Haller Hochbauamt. Dafür wurden Bäume gefällt und alle Leitungen für Wasser und Strom unter die Straße verlegt. Schließlich kommt man nicht mehr dran, wenn der Anbau erst einmal steht. 250 Quadratmeter wird er groß und bietet Platz für zwei Umkleiden, zwei Übungsleiterzimmer, einen Schiedsrichterraum, Duschen und Toiletten. Bisher gibt es an der Halle und am Sportplatz keine sanitären Einrichtungen.
Nun muss das Konzept noch vom Regierungspräsidium genehmigt werden. Straub hofft, die ersten Arbeiten noch vor den Sommerferien auszuschreiben und die ersten Aufträge noch im August zu vergeben. Allerdings seien die Handwerker ausgelastet, da müsse man sich hinten anstellen, sagt Feindura. Mit etwas Glück wird die Bodenplatte noch vor dem Winter fertig, stehen soll der Anbau dann Mitte 2018. Und dann soll es auch ein großes Einweihungsfest für das gesamte Sportareal geben.
Doch bevor die Bauarbeiter an der Halle loslegen können, haben sie noch am Kunstrasenfeld zu tun. Dafür war der Boden 25 Zentimeter tief abgetragen worden. Auf diesem Untergrund liegt eine 20 Zentimeter dicke Schotterschicht und darauf eine 3,5 Zentimeter dicke Elastik-Tragschicht, erklärt Bauleiterin Sandra Kapfer vom Büro Stadtlandschaftplus in Karlsruhe. Für die Elastik-Tragschicht werden Granulat und Splitt vor Ort mit Klebstoff gemischt und gewalzt. Das federt und macht das Laufen angenehmer. Darauf werden dann die Kunstrasenbahnen gelegt. Das ist inzwischen passiert.
Für die Zuschauer gibt es neue Sitzsteine
Die Bahnen werden jetzt noch mit Sand und Granulat bestreut. Das sorgt für Gewicht und hält die Plastikgrashalme auseinander. Dann werden noch die Linien ausgeschnitten und mit weißen Plastikfasern aufgefüllt. Nur die Mittellinie ist eingewebt.
Für die Zuschauer gibt es neue Sitzsteine, auch die Treppe wurde neu gemacht. Hier fehlt noch der Handlauf. Das Tor am Zaun muss wieder eingebaut werden und die Baustellenzufahrt zurückgebaut werden. In zwei weißen Garagen neben dem Sportplatz ist Platz für die Tore, darunter vier kleine für den Jugendfußball, und das Pflegegerät für das Kunstrasenfeld. Auch das wird auf Kosten des Landes beschafft. Das wird bis Ende Juni dauern, sagt der Pressesprecher der Stadt, Anselm Grupp. Erst dann, voraussichtlich im Juli, wird der Kunstrasenplatz für Vereine und Flüchtlinge freigegeben.
Die LEA-Bewohner können dann von 8 bis 16 auf den Platz, die Vereine von 16 bis 22 Uhr (es gibt eine Flutlichtanlage). Interesse, dort zu trainieren, haben der FC Ellwangen, die SG Schrezheim, die Spielgemeinschaft Rindelbach / Neunheim, die DJK Eigenzell, der FC Röhlingen und aus Rainau die Spielgemeinschaft Limes, die DJK Schwabsberg-Buch und der SV Dalkingen. Die Rainauer Vereine sind dabei, weil der Kunstrasenplatz nur dank eines Gemarkungstauschs möglich wurde. Die Belegung ist laut Grupp mit den Vereinen abgestimmt worden, so dass alle Trainingszeiten bekommen. Die Verantwortlichen bekommen Schlüssel, das Gelände ist eingezäunt.