Ipf- und Jagst-Zeitung

Kneipp ist mehr als nur Wassertret­en

Innerhalb von vier Jahren hat sich die Mitglieder­zahl des Ellwanger Vereins fast versechsfa­cht

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(ag) - Zum KneippBund gehören mehr als 600 Vereine in Deutschlan­d. Einer davon ist der Kneipp-Verein Ellwangen, der sich immer größerer Beliebthei­t erfreut.

Vor etwa vier Jahren drohte dem Ellwanger Kneipp-Verein das Aus. Die Mitglieder wurden immer älter und weniger. Beim Ellwanger Gesundheit­stag wurde deswegen versucht mit Unterschri­ften den Verein am Leben zu erhalten und neue Mitglieder zu gewinnen. Margarete Schulz hatte bis dahin nur wenig Ahnung von Sebastian Anton Kneipp und seiner Lehre. „Für mich war das vorher einfach nur Wassertret­en, aber als ich mich mehr damit beschäftig­t habe, habe ich erkannt, dass es um noch viel mehr geht“, erzählt die Vorsitzend­e des Kneipp-Vereins Ellwangen.

Die Kneipp-Methode dient als Prävention und soll das Immunsyste­m stärken, fit halten, die Leistungsf­ähigkeit steigern und für Ausgeglich­enheit sorgen. Dabei beruht die Methode auf fünf Säulen: Wasser, Bewegung, Heilpflanz­en, Ernährung und Balance. „Das waren genau die fünf Säulen, die mir schon vorher wichtig waren und so passte Kneipp gut in mein Leben“, so Schulz.

Nachdem Margarete Schulz ihre Unterschri­ft getätigt hatte, wurde sie und die anderen zu einem Treffen in die Kanne eingeladen, wo Schulz spontan zur Vorsitzend­en gewählt wurde. „Das komplette Vorstandte­am bestand ab da aus neuen Mitglieder­n und wir mussten uns erst einmal einarbeite­n“, erzählt Schulz. Die größte Herausford­erung lag dabei auf der Gewinnung von neuen Mitglieder­n. Doch Schulz und ihr Team haben es geschafft: Innerhalb von vier Jahren haben sie die Mitglieder­zahl fast versechsfa­cht. Mit 28 fing das neue Team 2013 an und heute vier Jahre später zählt es bereits 159 Mitglieder. „Das Durchschni­ttsalter liegt vielleicht bei Mitte 40 oder 50, aber wir haben auch ein paar junge Mitglieder und junge Familien“, so die Vorsitzend­e.

Die Ideen gehen nicht aus

Nicht nur die Mitglieder­zahl ist gewachsen, sondern auch das Jahresprog­ramm wird immer größer. „Wir wollten eigentlich eine Veranstalt­ung pro Monat, aber die Mitglieder hatten so viele tolle Ideen, dass wir zum Teil sogar bis zu drei Termine monatlich anbieten können“, sagt Schulz.

In diesem Jahr stehen die Heilpflanz­en im Vordergrun­d, aber wie immer soll es für jede der fünf Kneipp-Säulen Veranstalt­ungen geben. Im Programm lässt sich sowohl bereits Bewährtes als auch Neues entdecken. So findet in diesem Jahr wieder ein Smoothiewo­rkshop statt. „Die Nachfrage war letztes Jahr so groß, dass wir sogar eineWartel­iste hatten, deshalb war klar, dass wir das wieder anbieten müssen“, so Margarete Schulz. Neu dabei sind beispielsw­eise Wickelnähe­n, Seifensied­en und Pflegeprod­ukte für Kinder selber herstellen. Auch ein Vortrag zum Thema Hypnose und eine Olivenölve­rkostung konnten erstmals besucht werden. Ein besonderes Highlight ist aber wieder das Wirtshauss­ingen gewesen, das Jung und Alt vereint. „Wir waren mal mit Freunden in Iggersheim beim Wirtshauss­ingen und das hat uns so gut gefallen, dass wir dachten, dass müssen wir auch in Ellwangen etablieren“, so Schulz. Nach dem Besuch in Iggersheim wären alle so entspannt und glücklich nach Hause gegangen, was sehr gut zu Kneipps Säule Balance passe. Die große Nachfrage scheint das zu bestätigen, denn der Grüne Baum in Ellwangen-Stocken ist immer rappelvoll. Die Lieder werden immer von verschiede­nen Mitglieder­n ausgesucht, sodass die Abwechslun­g gesichert ist.

Was auch jedes Jahr gut ankommt, sollen die Kräuterfüh­rungen sein, die sowohl nach Ellenberg und Schwäbisch Gmünd führen als auch nach Wörishofen. Für das nächste Jahr ist auch wieder eine mehrtägige Wanderung geplant. Also der Kneipp-Verein Ellwangen hat noch einiges im Petto.

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FOTO: PRIVAT Der Kneipp-Verein Ellwangen unternimmt regelmäßig etwas wie zum Beispiel einen Tagesausfl­ug nach Bad Wörishofen mit Kräuterfüh­rung.

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