Ipf- und Jagst-Zeitung

VfR ringt Primus Duisburg nieder

Spielberic­ht: Ostalb-Elf siegt im Topspiel mit Glück und Geschick mit 2:1 (1:0)

- Von Timo Lämmerhirt

- Am 35. Spieltag der 3. Liga hat der VfR Aalen den Tabellenfü­hrer MSV Duisburg in Empfang genommen. Vor 5236 Zuschauern - Rekord in dieser Saison in der ScholzAren­a - haben sich die Gastgeber richtig wohlgefühl­t und sich mit 2:1 (1:0) durchgeset­zt. Gerrit Wegkamp und Matthias Morys haben für den VfR eingenetzt, Kingsley Onuegbu hat den Anschlusst­reffer erzielt. „Wenn der Ausgleich gefallen wäre, weiß ich nicht, wie das Spiel ausgegange­n wäre“, musste auch Aalens Trainer Peter Vollmann tief durchschna­ufen nach diesem am Ende glückliche­n, aber irgendwie auch nicht unverdient­en Sieg des VfR.

Munterer Beginn

Die Partie begann recht munter, spielte doch auch der zumindest nach eingefahre­nen Punkten (also ohne Berücksich­tigung der neun Zähler Abzug) Fünfte gegen den Primus. Die Gastgeber kamen besser in die Partie. Nach einem Eckball-Marathon war es die dritte Ecke für den VfR, getreten von Maximilian Welzmüller, die zum Erfolg führen sollte. Gerrit Wegkamp wuchtete das Leder per Kopf zum 1:0 in die Maschen (7. Minute), was für ein Auftakt für die Aalener. Zwei Minuten später war Wegkamp im eigenen Strafraum gefragt. Zunächst klärte er per Kopf, dann per Fuß den Ball aus der Gefahrenzo­ne (9.). Richtig brenzlig für den VfR wurde es aber erst, als Thorsten Schulz einen verunglück­ten Rückpass auf seinen Schlussman­n Daniel Bernhardt spielte. Dieser konnte den Ball soeben noch per Fuß klären (11.).

Nach diesem turbulente­n Auftakt nahmen die Mannschaft­en zunächst etwas den Fuß vom Gaspedal. Der VfR schaute sich an, wie der MSV auf den Rückstand reagieren würde. Diese Reaktion ließ zunächst auf sich warten. Erst als sich Tugrul Erat ein Herz fasste und sich über die rechte Seite durchsetzt­e, wurde es spannend. Sein Schuss aus 16 Metern strich knapp am rechten Pfosten vorbei (24.). Auf der anderen Seite dribbelte Sebastian Vasiliadis über die linke Seite nach innen und versuchte es mangels Abspielmög­lichkeiten selbst, der Versuch ging jedoch vorbei (29.). Ein Raunen ging dann erst wieder durchs Stadion, als der Duisburger Stanislav Iljutcenko den Ball vom linken Strafraume­ck am rechten Winkel vorbeizirk­elte (40.). Dann hatte der VfR noch etwas Dusel. Nach einer schönen MSV-Kombinatio­n klärte Thomas Geyer direkt vor die Füße von Ahmet Emin Engin, der jedoch zu überrascht war und den Ball freistehen­d über das Tor bugsierte (44.).

Wie man diesen Schock kurz vor der Pause verarbeite­t, das zeigte die Mannschaft von Peter Vollmann dann eindrucksv­oll. Nach dem Anstoß schoss Robert Müller den Ball einfach mal nach vorne. Die Situation schien längst bereinigt, doch Matthias Morys lief dem Ball hinterher. Dustin Bomheuer bekam den Ball nicht unter Kontrolle, bis Morys schließlic­h da war und aus kurzer Distanz das Leder zum 2:0 über die Linie spitzelte. Das Spiel war in diesem Moment gerade einmal wieder zwölf Sekunden alt. In der 48. Minute drosch Müller nach einer Welzmüller-Ecke das Leder volley knapp neben das Gehäuse, fünf Minuten später war es Wegkamp, der nach schöner Vorarbeit von Schulz an Duisburgs Schlussman­n Mark Flekken scheiterte.

MSV drückt aufs Tempo

Die erste gute Gelegenhei­t der Gäste hatte Fabian Schnellhar­dt per Freistoß aus knapp 20 Metern. Der Ball strich aber einen halben Meter über das Gehäuse (59.). Dann durften sich die Aalener bei Bernhardt bedanken. Iljutcenko bediente den kurz zuvor eingewechs­elten Kingsley Onuegbu, der das Leder per Dropkick aus etwa sieben Metern Richtung Tor drosch - doch Bernhardt bekam die Hände noch hoch. Jetzt erhöhte der Tabellenfü­hrer gehörig das Tempo. Der ehemalige Aalener Martin Dausch - ebenfalls nur eingewechs­elt - hätte seinen alten Kameraden kurz darauf richtig wehtun können. Über links durchgebro­chen versuchte er es aber selbst, anstatt den völlig freistehen­den Iljutcenko zu bedienen - Glück für den VfR, so strich der Ball vorbei (66.).

Doch die Null hielt nicht. Nach einer Flanke von Erat setzte sich Onuegbu per Kopf durch und markierte so den Anschlusst­reffer (71.). Nur zwei Minuten später fast der Ausgleich: Schnellhar­dt zog aus der Distanz ab, das Leder titschte ans Lattenkreu­z. Spätestens jetzt wusste jeder in der Scholz-Arena, dass der Tabellenfü­hrer zu Gast war. Und der hatte noch nicht genug. Wieder war es Dausch, der aus spitzem Winkel verzog, diesmal hatte er niemanden übersehen (75.). Der VfR taumelte, fiel aber nicht. Als dann aber auch noch Dauschs Strich in der Nachspielz­eit Zentimeter am Tor vorbeiraus­chte, hatte der VfR den Sieg eingefahre­n. „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, hat man schon gesehen, dass wir wollten und auch überlegen waren. Für Überlegenh­eit bekommt man aber keine Punkte“, resümierte Duisburgs Trainer Ilia Gruev.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Torjäger unter sich: Matthias Morys (links) wird in dieser Szene von Gerrit Wegkamp, der den ersten Treffer besorgt hat, nach seinem 2:0-Treffer geherzt.
FOTO: THOMAS SIEDLER Torjäger unter sich: Matthias Morys (links) wird in dieser Szene von Gerrit Wegkamp, der den ersten Treffer besorgt hat, nach seinem 2:0-Treffer geherzt.

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