„Das ist der Wahnsinn für die Region hier“
Stimmen zum Spiel: Sportfreunde Dorfmerkingen besiegen den Oberligisten TSG Balingen und ziehen ins Verbandspokalfinale ein
- Als der Schlusspfiff dann endlich, nach langen fünf Minuten Nachspielzeit, ertönt ist, hat der Jubel beim Landesligaspitzenreiter Sportfreunde Dorfmerkingen keine Grenzen mehr gekannt.
Soeben hatte man doch tatsächlich den großen Favoriten, den Oberliga-Vierten TSG Balingen, aus dem Pokalwettbewerb geworfen und steht nun im Finale, das am 25. Mai im Stuttgarter GAZI-Stadion, am Finaltag der Amateure, ausgetragen wird.
„Kein Glück“
„Wir hatten noch nicht einmal das Quäntchen Glück benötigt, weil wir über 90 Minuten eigentlich recht stabil gewesen sind. Das ist der Wahnsinn für die Region hier. Jetzt müssen
wir schauen, wie wir in den Alltag zurückfinden“, resümierte Dorfmerkingens Trainer Helmut Dietterle. Tatsächlich hatte der Favorit aus Balingen nicht allzu viele Chancen in der zweiten Halbzeit, als er schon dem 1:2 hinterher gelaufen ist. Sein Co-Trainer Christian Mennicken sprach auch nicht von großem Glück, das sich seiner Mannschaft bediente: „Das ist schon verrückt. In der ersten Halbzeit habe ich sogar ein Chancenplus unserer Mannschaft gesehen.
„Abwehrschlacht“
In der zweiten Halbzeit war es dann eine Abwehrschlacht, was uns im Endeffekt aber natürlich egal ist. Die Jungs sind über sich hinausgewachsen, das haben sie schon mehrmals in dieser Saison gezeigt. Wir freuen uns jetzt einfach auf das Finale in Stuttgart.“Darauf freuen sich sicher nicht nur die Vertreter der Härtsfelder, auch die übrigen Vereine von der Ostalb werden der Dietterle-Elf sicherlich die Daumen drücken. Balingens
Trainer Ralf Volkwein wirkte nicht nur ob seiner durchnässten Kleidung reichlich gezeichnet. „Dieser Erfolg war nicht unverdient für Dorfmerkingen. In der ersten Halbzeit, insbesondere in den ersten 20 Minuten, war Dorfmerkingen präsenter. Sie haben gewusst, was sie machen mussten und dagegen sind wir nicht angekommen.
Hintenraus war es dann ein offener Schlagabtausch, wie man es sich als neutraler Zuschauer sicherlich wünscht“, lauteten die ehrlichen Worte Volkweins, der schon jetzt auf eine ganz starke Oberligasaison, derzeit als Vierter, zurückblicken kann. „Unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt“, freute sich SportfreundeMichael Schiele, der es häufiger mit Topstürmer Patrick Lauble zu tun bekommen hatte (Schiele: „Unglaublich gut.“), nach dem Schlusspfiff. Für die nötige Bodenhaftung, so der Innenverteidiger, um sich auf den Titelkampf in der Liga einzustellen, sorge der Trainer, da mache er sich keinerlei Sorgen. „Gekämpft ohne Ende“Doch zunächst galt es, den freudigen Blick auf das Pokalfinale zu richten: „Was Geileres gibt es doch nicht, vor vielleicht vollem Haus bei den Stuttgarter Kickers anzutreten“, sprudelte es aus Schiele heraus. Mittelfeldspieler Simon Vesel fehlten fast die Worte nach dem Schlusspfiff. „Überragend. Wir haben gut angefangen und haben dann glücklicherweise die beiden Tore gemacht. Dann haben wir bis zum Schlusspfiff gekämpft ohne Ende - und jetzt werden wir erst einmal feiern“, sagte er nur.