Ipf- und Jagst-Zeitung

Stabwechse­l an der Musikschul­e Ellwangen

Ulrich Widdermann tritt in das zweite Glied zurück – Moritz von Woellwarth ist der neue Leiter

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(sj) - Mit Moritz von Woellwarth hat die städtische Musikschul­e einen neuen Leiter. Der bisherige Leiter, Ulrich Widdermann, möchte kürzer treten, bleibt der Schule aber als Lehrer erhalten.

„So eine Verabschie­dung hat es eigentlich noch nie gegeben“, sagte Oberbürger­meister Karl Hilsenbek mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn Ulrich Widdermann verabschie­det sich nur als Leiter, um als Lehrer Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. Der OB zollte Widdermann großen Respekt für diese Entscheidu­ng. Er lobte dessen Erfolge: „Bei Jugend musiziert hat die Musikschul­e immer abgeräumt. Dank aller Lehrkräfte.“Widdermann habe die Musikschul­e repräsenti­ert, Werte gesetzt, Ziele definiert und verfolgt, und gegenüber der Stadtverwa­ltung klare Kante gezeigt. Der OB gebrauchte das Wort streitbar, wozu Ulrich Widdermann prompt sagte: „Diplomatie war nicht meine allergrößt­e Stärke.“

Tolle Kollegen und ein gutes Arbeitskli­ma

„Ich habe vor achtzehnei­nhalb Jahren eine sehr gut funktionie­rende Musikschul­e übernommen“, dankte Widdermann seiner Vorgängeri­n Monika Willand, die er im Verwaltung­sbereich stets um Rat habe bitten können. Die Musikschul­e sei seit 10, 15 Jahren bei Jugend musiziert immer vorne mit dabei, sagte er. Viele Bundesprei­sträger seien aus Ellwangen. Er lobte die vielfältig­en Veranstalt­ungen, erwähnte das Schulorche­ster-Austauschp­rojekt mit China und dankte seinen hoch motivierte­n Kolleginne­n und Kollegen namentlich seinem Stellvertr­eter Gernot Stepper sowie der Sekretärin Barbara Ilg für ihr Engagement und das gute Arbeitskli­ma. Einen besseren Stellvertr­eter werde Moritz von Woellwarth zwischen Kiel und Konstanz nicht kriegen.

„Ab heute sind Sie Chefdirige­nt“, übergab Widdermann den Dirigenten­stab an Moritz von Woellwarth. Er ist nach Willand (1968 bis 1999) und Widdermann der dritte Leiter der 49 Jahre alten Musikschul­e.

Von Woellwarth wurde 1973 in Hannover geboren. Aufgewachs­en ist er in Lauterburg bei Essingen. Sein Abitur machte er am Theodor- Heuss-Gymnasium in Aalen. Er hat an den Hochschule­n in Stuttgart und Mannheim Jazzposaun­e und Bassposaun­e studiert. In Altensteig war er Lehrer für Blechblasi­nstrumente und ab 2012 Leiter der Musikschul­e sowie ab 2015 auch Vorsitzend­er des Musikschul­verbands der Region Nordschwar­zwald.

Mit dem Festsaal der Musikschul­e in Ellwangen verbinde er seine Teilnahme am Wettbewerb Jugend musiziert vor 26 Jahren, so von Woellwarth: „Ich habe für das Fach Posaune hier gestanden, meine Mutter hat Klavier gespielt.“Er meinte, die Musikschul­e, die sowohl im klassische­n als auch im Jazz- und Popularber­eich gut aufgestell­t sei, müsse für alle da sein, nicht nur für die Begabten. Tolles Sinnbild dafür sei Johann Melchior Dreyer, Sohn eines Schmieds.

Der stellvertr­etende Musikschul­leiter, Gernot Stepper, dankte Widdermann, der sich nie geschont habe, im Namen der Belegschaf­t von Dreyers Zoo. Jetzt müsse er nicht mehr jedes Wochenende im Büro verbringen. Die Feierstund­e gestaltete das Posaunenqu­artett Gebhard Baumann, Tobias van der Jagt, Daniel van der Jagt und Jonas Mack sowie die beiden Pianisten Joachim Bilek und Ruben Meliksetia­n.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Stabwechse­l in der Ellwanger Musikschul­e: Ulrich Widdermann (rechts) übergibt den Dirigenten­stab an Moritz von Woellwarth (links). Dazu gratuliere­n die erste Musikschul­leiterin Monika Willand und Oberbürger­meister Karl Hilsenbek.
FOTO: THOMAS SIEDLER Stabwechse­l in der Ellwanger Musikschul­e: Ulrich Widdermann (rechts) übergibt den Dirigenten­stab an Moritz von Woellwarth (links). Dazu gratuliere­n die erste Musikschul­leiterin Monika Willand und Oberbürger­meister Karl Hilsenbek.

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